gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
01.12.2008
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In neun Thesen vertritt Rochlitz die eindeutige Auffassung, dass die Atomenergie nicht zu verantworten ist. Sie ist nicht in der Lage einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und ist systemimmanent wegen der massiven Sicherheitsmaßnahmen schlicht zu teuer, verglichen mit den möglichen risikoärmeren Alternativen. Durch die Fortsetzung des vereinbarten Atomausstiegs entsteht keine Versorgungslücke, so dass dieser aus Sicherheitsgründen zügig fortgesetzt werden sollte.
Die Atomenergie ist eine sogenannte Damokles-Risiko-Technologie: Es besteht eine ständige Gefahr – sogar während des Normalbetriebs – von der niemand den Zeitpunkt der drohenden Katastrophe beziffern kann. Ein Atomkraftwerk müsste fehlerfrei betrieben werden können; da es diese Fehlerfreiheit grundsätzlich nicht geben kann, ist die Atomtechnologie grundsätzlich nicht zu verantworten. Dies wird noch unterstützt durch die bisher nicht gelungene sichere Entsorgung des Atommülls und durch die unmöglich zu verhindernde Querverbindung zur militärischen Nutzung.
Da schließlich auch Uran wie alle anderen technisch wichtigen Rohstoffe auf der Erde endlich ist, gibt es nur eine Konsequenz: Die Atomenergie zusammen mit ihrer weitverzweigten Technologie ist weder zukunftsfähig, noch nachhaltig, weder fehlerfrei noch menschengemäß; bei ihrer Anwendung behindert sie die Entwicklung sämtlicher Alternativen von der Energieeinsparung bis zu den erneuerbaren Energieträgern.
02.06.2008
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Analyse des Bedrohungspotenzials „gezielter Flugzeugabsturz" am Beispiel der Anlage Biblis-A (Persistenz wird nicht kontrolliert)
Durch die neuen Dimensionen des internationalen Terrorismus hat sich in jüngerer Zeit die Einsicht durchgesetzt, dass sich die spezifische Bedrohungslage auch in der Bundesrepublik Deutschland verändert hat. Aus diesem Grund müssen auch bislang eher als unwahrscheinlich betrachtete terroristische Szenarien neu diskutiert werden, so speziell auch ein gezielter Absturz eines zivilen Großflugzeugs auf ein Kernkraftwerk.
Kernkraftwerke beinhalten aufgrund des in ihnen enthaltenen großen radioaktiven Inventars ein hohes Gefahrenpotenzial für Mensch und Umwelt. Sehr große Mengen Energie bzw. Leistung sind auf kleinem Raum konzentriert. Ohne ausreichende Kühlung droht die Gefahr einer Kernschmelze, die eine massive Freisetzung radioaktiver Stoffe und katastrophale Auswirkungen zur Folge haben kann.
Insbesondere bei den ältesten, nicht explizit gegen Flugzeugabsturz ausgelegten Kernkraftwerken, zu denen bspw. die Anlage Biblis A zählt, ist bei realistisch möglichen Absturzszenarien eine großflächige Zerstörung des Reaktorgebäudes nicht sicher ausgeschlossen. Durch weitere Folgeschäden kann es dazu kommen, dass die verbleibenden Sicherheitssysteme ein solches Ereignis nicht mehr beherrschen.
Auch von der betroffenen Anlage sehr weit entfernt gelegene Gebiete müssten dann möglicherweise evakuiert werden. Die gesundheitlichen Folgen würden vor allem in Spätschäden wie Krebserkrankungen bestehen. Ein solches Ereignis wäre auch mit massiven ökonomischen Schäden verbunden.
24.04.2006
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tscherng.pdf
(2,2 MB)
Mit nur 7% seiner Nennleistung wurde Block 4 des Tschernobyl-Reaktors am 26.April 1986 ab ein Uhr früh morgens gefahren. Ein wohlüberlegter Versuch am Kühlmittelsystem beim Abfahren des Reaktors zur Revision stand an, als innerhalb von Sekunden eine Leistungsexkursion auf das Mehrhundertfache(!) der Nennleistung zur Explosion führte. Die größte nukleare Katastrophe mit jahrhundertelangen Auswirkungen wurde trotz zahlreicher Warnungen Wirklichkeit.
Im Vortrag werden wir einleitend die Situation der Kernenergienutzung vor Tschernobyl beleuchten, die in Deutschland von Euphorie, aber auch von Großdemonstrationen geprägt war. Im Hauptteil werden Ursachen und Folgen des Tschernobyl-GAU diskutiert und zu bewerten versucht. Abschließend betrachten wir die gegenwärtige Lage der Kernenergienutzung und den beginnenden Umstieg auf eine zukunftsfähige und fehlertolerantere Art der Energieversorgung.
22.11.2004
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Das Manuskript des Vortrages finden Sie hier:
Atomenergie und Radioaktivität
Link:
Mensch und Technik I: Atomenergie und Radioaktivität -Syndrom einer nicht-nachhaltigen Entwicklung
Die Persistenz des Links wird nicht kontrolliert.
Die Atomenergie soll zur Verminderung der CO2-Emission eingesetzt werden, nach der Vision der US-amerikanischen Regierung sogar zur Erzeugung des Wasserstoffs, der die fossilen Energieträger möglichst vollständig ablösen soll. Welche Konsequenzen hat eine Renaissance der Atomenergie für unsere Region? Wird in dieser schönen neuen Welt wieder Kirchhain als Standort eines Atomreaktors aktuell?
Auch ohne einen Atommeiler in Kirchhain erreicht uns Radioaktivität aus der Anwendung der Atomenergie, wenn auch in kleinen Dosen. Gibt es aber für eine menschliche Zelle eine kleine Dosis oder kann nicht auch ein einzelner Strahlentreffer eine verhängnisvolle Mutation auslösen? Steht nicht die Radioaktivität mit ihren unausweichlichen Folgen in einem Konflikt zum ersten Grundbedürfnis des Menschen, der Gesundheit?
Die gesundheitlichen Schäden durch den Gebrauch des Urans werden in ihrer lokalen und globalen Verteilung quantifiziert. Kann eine Technik nachhaltig sein, die den überwiegenden Schaden bei denen auslöst, die nicht am Nutzen teilhaben können, sei es durch die globale Verteilung der radioaktiven Schadstoffe unter der jetzigen Generation, sei es durch die überwiegende Belastung der Folgegenerationen?
27.11.2000
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Skripte des Vortrags finden Sie hier:
endlager.pdf
(33 kB) Die Position der BUND-Strahlenkommission zur Endlager-Problematik
hazards.pdf
(33 kB) Suppressed Hazards, Risk Factors in German Nuclear Power Plants the Authorities Prefer to Ignore
konsens.pdf
(16 kB) Vereinbarung zwischen Regierung und EVU vom 14.06.2000, Übersicht und Kommentar
29.11.1999
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Das Skript des Vortrags finden Sie hier:
kernlern.pdf
(116 kB)
23.11.1998
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Skripte zum Vortrag finden Sie hier:
ausstieg.pdf
(51 kB)
Der Vortragende hat zudem zahlreiche Dokumente zur Geschichte des Widerstandes gegen AKW und WAA gezeigt, sowohl bundesweit als auch regional. Der regionale Widerstand ist nicht zuletzt mit der Geschichte des ISEM eng verknüpft, wie ein Blick in den Themen- und Zeitplan der Seminare zeigt.