gemeinsam mit dem
Zentrum für Konfliktforschung
02.05.2001
|
Viele Konservative und Christdemokraten sind der Meinung, dass Demokratie und Menschenrechte auf eine vom Christentum geprägte Kultur zurückgehen. Die Zuwanderung von Muslimen würde die christlichen Grundlagen unserer Gesellschaft untergraben. Das Bekenntnis zum Islam gilt oft als unvereinbar mit demokratischen Einstellungen, also wird mit Verweis auf die innere Sicherheit die Anpassung an eine vermeintlich deutsche, christliche Leitkultur gefordert.
Andere sehen weniger eine "muslimische Gefahr", sondern hoffen vielmehr, die Gegenwart von Muslimen würde das gelebte Christentum stärken. Die Muslime in der Diaspora seien darauf angewiesen, ihre religiöse Identität zu bewahren. Daher könnten sie den Christen modellhaft vor Augen führen, wie "praktizierter Glaube", "täglicher Gottesbezug" und "Wertsetzung für die Jugend" gelebt werden sollten.
Kann eine kritische Auseinandersetzung mit den hiesigen Muslimen den Christen helfen, die eigenen Werte neu zu entdecken? Ist durch einen interreligiösen Dialog der ethische Diskurs zu stärken? Lassen sich auf Grundlage der Menschenrechte gemeinsame Werte finden und in die Gesellschaft einbringen?
11.12.2000
|
27.10.2008
|
Das große Spiel des 19. Jahrhunderts ist im 21. Jahrhundert ein größeres und gefährlicheres Spiel geworden. Naher und Mittlerer Osten (NMO) stellt heute ein Zentralspielplatz und Tatort der Mächte dar. Neue Allianzen sind entstanden, das globale Bürgerbewusstsein des Ungleichgewichts wird immer stärker. Die Suche nach einer neuen Ordnung ist erneut Teil der Politik geworden.
Die weltweite Opposition gegen die westliche 'Einbahnstraße', gegen Ethnozentrismus, wächst. Neben NMO-internen Konflikten ist der Nahe und Mittlere Osten immer mehr mit Konflikten in anderen Regionen vernetzt. Theorien für Konfliktlösungen existieren (UNO-Charter, Menschenrechtspakte, Konventionen), werden aber von der Politik ignoriert. Die Vereinten Nationen bleiben ein schwerfälliger Handwerkskasten, der bei den großen Weltkrisen nicht oder nur ungenügend benutzt wird.
Die grosse Herausforderung des Augenblicks:
Schaffung eines Multilateralismus, den es im Sinne der Weltgemeinschaft und der UNO-Charter bisher nicht gegeben hat. Um dies zu ändern, sind grundsätzliche Voraussetzungen zu schaffen, wie z.B.
Hier liegt die historische Herausforderung der UNO, mit Mitgliedsstaaten und deren Öffentlichkeit, den Allianzen und den Ländern des NMO-Raumes zusammenzuarbeiten.