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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

gemeinsam mit dem Fenster ins WWW Zentrum für Konfliktforschung

Archiv zum Schlagwort
Kultur

Position 1: Veranstaltung 11 im Wintersemester 2004-2005
Position 2: Veranstaltung 3 im Sommersemester 2001

 

Veranstaltung 11 im Wintersemester 2004-2005

24.01.2005

Abstract

Dieser Vortrag sucht Auswege aus der Misere einer Arbeitsgesellschaft, die auf den Warenmarkt bezogen ist und durch betriebswirtschaftliche Rationalisierung fortlaufend schrumpft. Immer mehr mit immer weniger Anwendung lebendiger Arbeit wird produziert. So entsteht die absurde, ja skandalöse Situation, dass sich bei wachsendem gesellschaftlichem Reichtum gleichzeitig die Armutsregionen verbreitern. Jedes 5. Kind in unserer Gesellschaft wächst unter Armutsbedingungen auf.

So stellt sich die Frage: Was geschieht mit den überflüssigen Menschen? Denn es ist beweisbar, dass Arbeit nach wie vor ein entscheidendes Medium der Persönlichkeitsbildung, der Festigung von Selbstbewusstsein, der sozialen Anerkennung und nicht zuletzt der Bedingung für ein Leben in Würde ist.

Der Vortrag sucht Krisenherde zu benennen, gleichzeitig jedoch Handlungsfelder aufzuzeigen, die Zukunftsperspektiven eröffnen.

 

 

Veranstaltung 3 im Sommersemester 2001

02.05.2001
 

Abstract

Viele Konservative und Christdemokraten sind der Meinung, dass Demokratie und Menschenrechte auf eine vom Christentum geprägte Kultur zurückgehen. Die Zuwanderung von Muslimen würde die christlichen Grundlagen unserer Gesellschaft untergraben. Das Bekenntnis zum Islam gilt oft als unvereinbar mit demokratischen Einstellungen, also wird mit Verweis auf die innere Sicherheit die Anpassung an eine vermeintlich deutsche, christliche Leitkultur gefordert.

Andere sehen weniger eine "muslimische Gefahr", sondern hoffen vielmehr, die Gegenwart von Muslimen würde das gelebte Christentum stärken. Die Muslime in der Diaspora seien darauf angewiesen, ihre religiöse Identität zu bewahren. Daher könnten sie den Christen modellhaft vor Augen führen, wie "praktizierter Glaube", "täglicher Gottesbezug" und "Wertsetzung für die Jugend" gelebt werden sollten.

Kann eine kritische Auseinandersetzung mit den hiesigen Muslimen den Christen helfen, die eigenen Werte neu zu entdecken? Ist durch einen interreligiösen Dialog der ethische Diskurs zu stärken? Lassen sich auf Grundlage der Menschenrechte gemeinsame Werte finden und in die Gesellschaft einbringen?