gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
03.11.2014
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Die Folien des Vortrags und Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
Folien (583 kB)
geschlechtergerechtigkeit-10.mp3
Vorstellung der Referentin durch Saskia Roessner (2:22 min, 978 kB)
geschlechtergerechtigkeit-21.mp3
Vortrag Teil 1 (27:28 min, 11 MB)
geschlechtergerechtigkeit-22.mp3
Vortrag Teil 2 (27:17 min, 10,9 MB)
geschlechtergerechtigkeit-30.mp3
Diskussion (16:11 min, 6,5 MB)
Der Vortrag fragt aus politikwissenschaftlicher Perspektive danach, welche Chancen aktuelle feministische Gerechtigkeitstheorien (Nancy Fraser, Martha Nussbaum) für eine Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse im globalen Maßstab bieten. Während Frasers Überlegungen zu komplexer Geschlechtergerechtigkeit sich zunächst auf Fragen der Verteilungsgerechtigkeit konzentrierten, fokussiert Martha Nussbaums capability approach auf menschliche Grundfähigkeiten (unter besonderer Berücksichtigung der Fähigkeiten von Frauen), deren Realisierung durch staatliche Politiken gefördert werden müsse.
Zwar unterscheidet sich die von beiden Autorinnen erstellte Liste zu verteilender Güter und Ressourcen sowie der Verteilungsmodus; beide Konzepte halten jedoch an einer (national-)staatlichen Rahmung der Gerechtigkeitsdebatte fest und enthalten keine Verfahrensvorschläge für die Ergänzung bzw. Modifikation der aufgestellten Listen unter Beteiligung weiterer AkteurInnen auch im globalen Maßstab. Nancy Fraser entwickelt in ihren jüngeren Arbeiten Vorschläge in diese Richtung auf der Basis des ‚all affected'-Prinzips, die auf die Herstellung von Verfahrensgerechtigkeit und eine erweiterte Beteiligung an Gerechtigkeitsdebatten abzielen und somit Potenzial für eine Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse aufweisen.