gemeinsam mit dem
Zentrum für Konfliktforschung
15.04.2002
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Mit den Attentaten von 11.9.2001 auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington D.C. ist für alle offenkundig geworden, dass ein neuer Konflikttypus der globalen "asymmetrischen Gewalt" zwischen militanten Kontrahenten aus der 1. und der 3. Welt zu den Herausforderungen im 21. Jahrhundert gehören wird.
In der Vorlesung sollen die Merkmale und Methoden, Ursachen und Folgen globaler "asymmetrischer Gewalt" von Terrorismus und Terrorismusbekämpfung kritisch analysiert werden. Es soll gefragt werden, was unter Terrorismus im Zeitalter der Globalisierung zu verstehen ist und mit welchen Strategien und d.h. mit welchen Zielen, Konzepten und Mitteln terroristischer Gewalt wirkungsvoll und mit nachhaltigem Erfolg zu begegnen ist. Analysiert werden soll auch, ob die Terrorismusbekämpfung durch die USA und die "coalition of willing" dazu genutzt wird, dass die Strukturen ungerechter Verteilung von Chancen und Ressourcen in einer polarisierten Welt mit den Mitteln militärischer Machtpolitik und Intervention zugunsten eines kapitaldominierten Marktfundamentalismus zementiert werden sollen.
Aufgezeigt werden aktuelle Tendenzen der Militarisierung der Außen- und Sicherheitspolitik in US-Amerika, in EU-Europa und in Deutschland. Dem dieser Macht- und Militärpolitik zugrundeliegenden Paradigma einer Neo-Militarisierung wird das einer umfassenden Zivilisierung entgegengesetzt, das sich durch Prävention, Mediation, zivile Intervention und konstruktiver Nachsorge auszeichnet. Gefordert wird, dass sich Europa und Deutschland zu einer "Zivilmacht" entwickeln und dem Miliärmacht-Modell der USA eine umfassende Alternative der Zivilisierung entgegenstellen sollten.
02.11.1998
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Skripte zum Vortrag finden Sie hier:
umwabspr.pdf
(44 kB)
27.10.2008
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Das große Spiel des 19. Jahrhunderts ist im 21. Jahrhundert ein größeres und gefährlicheres Spiel geworden. Naher und Mittlerer Osten (NMO) stellt heute ein Zentralspielplatz und Tatort der Mächte dar. Neue Allianzen sind entstanden, das globale Bürgerbewusstsein des Ungleichgewichts wird immer stärker. Die Suche nach einer neuen Ordnung ist erneut Teil der Politik geworden.
Die weltweite Opposition gegen die westliche 'Einbahnstraße', gegen Ethnozentrismus, wächst. Neben NMO-internen Konflikten ist der Nahe und Mittlere Osten immer mehr mit Konflikten in anderen Regionen vernetzt. Theorien für Konfliktlösungen existieren (UNO-Charter, Menschenrechtspakte, Konventionen), werden aber von der Politik ignoriert. Die Vereinten Nationen bleiben ein schwerfälliger Handwerkskasten, der bei den großen Weltkrisen nicht oder nur ungenügend benutzt wird.
Die grosse Herausforderung des Augenblicks:
Schaffung eines Multilateralismus, den es im Sinne der Weltgemeinschaft und der UNO-Charter bisher nicht gegeben hat. Um dies zu ändern, sind grundsätzliche Voraussetzungen zu schaffen, wie z.B.
Hier liegt die historische Herausforderung der UNO, mit Mitgliedsstaaten und deren Öffentlichkeit, den Allianzen und den Ländern des NMO-Raumes zusammenzuarbeiten.