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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

gemeinsam mit dem Fenster ins WWW Zentrum für Konfliktforschung

Archiv zum Schlagwort
Netzbetreiber Bürgergenossenschaft

Veranstaltung 12 im Wintersemester 2013-2014

27.01.2014

 

Skripte etc.

Gliederung des Vortrags von Luise Neumann-Cosel:

"Bürger werden Netzbetreiber"

Bürgerschaftliches Engagement und nachhaltiges Wirtschaften am Beispiel
der BürgerEnergie Berlin

  1. Politische Ausgangssituation: Auslaufende Konzessionsverträge
    und aktuelle Besitzstrukturen im Berliner Energiemarkt; Idee Gründung
    der BürgerEnergie Berlin
  2. Beweggründe und Motivation der Bürgergenossenschaft:
     
    • Energiewirtschaft demokratisieren,
    • Energiewende voranbringen,
    • Gewinne nachhaltig nutzen
  3. Rechtliche und politische Rahmenbedingungen:
     
    • Konzessionsvergabe,
    • Netzerwerb,
    • Bürgervoten
  4. Genossenschaftliche Grundprinzipien:
     
    • Verteilung der Stimmrechte,
    • Selbstverantwortung und
    • Selbstorganisation
  5. Ausstrahlungswirkung, bundespolitische Bedeutung, Vorbilder und
    Aussichten

Folien zu den Vorträgen und Mitschnitte der Vorträge und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

buergermachenenergie.pdf
Folien zum Vortrag von Tanja Gaudian (5,1 MB)

buergermachenenergie-10.mp3
Vorstellung der Referentinnen durch Prof. Dr. Hans Ackermann (6:30 min, 2,6 MB)

buergermachenenergie-21.mp3
Vortrag Tanja Gaudian (25:12 min, 10 MB)

buergermachenenergie-22.mp3
Vortrag Luise Neumann-Cosel (18:22 min, 7,4 MB)

buergermachenenergie-30.mp3
Diskussion (21:17 min, 8,5 MB)

 

Abstract

Die Energiegewinnung aus Öl, Gas, Kohle und Atom verursacht nicht nur Kriege und ökologische Katastrophen, sondern stellt uns noch vor ein anderes Problem: Diese Ressourcen sind endlich. Der Begriff "Energiewende" hat sich international durchgesetzt als Beschreibung einer Transformation hin zu erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser. Und die Welt schaut darauf, wie Deutschland diesen Wandel bewältigt.

Dabei geht es nicht nur um die Erschließung neuer Energiequellen, sondern auch um eine Veränderung der Machtstrukturen. Mehr als 700 Bürger-Energiegenossenschaften sorgen dafür, dass mittlerweile ein Viertel unseres Stroms regenerativ erzeugt wird. Ohne Gier nach großen Dividenden investierten die Bürger bislang mehr als 1,2 Milliarden Euro in lokale Klein-Projekte und trieben so die Energiewende voran. Nun greifen sie auch nach den Stromnetzen, die die zentrale Schnittstelle der Energieversorgung darstellen.

In Berlin und Hamburg haben bei Bürgerentscheiden über die Energienetze hunderttausende Bürger für mehr Transparenz und Beteiligung gestimmt. Gleichzeitig treten in zahlreichen Kommunen Bürgergenossenschaften als Bieter in Konzessionsverfahren auf. Sie entwickeln – oft in Kooperation mit der öffentlichen Hand – Konzepte für einen demokratischen, transparenten und wirtschaftlich nachhaltigen Netzbetreiber oder Stadtwerke und erwachsen so zunehmend zur ernsten Konkurrenz für die etablierten Energieversorger.