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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

gemeinsam mit dem Fenster ins WWW Zentrum für Konfliktforschung

Archiv zum Schlagwort
NRW

Veranstaltung 4 im Wintersemester 2000-2001

13.11.2000
 

Skripte etc.

Link zur Seite des Frauenbüros der Stadt Duisburg:

 Link zur Seite des Frauenbüros der Stadt Duisburg

 

Abstract

In der Agenda 21 spielt die Frauenpolitik eine zentrale Rolle:

  • als Querschnittsaufgabe in der gesamten Agenda 21,
  • mit dem Kapitel 24, "Globaler Aktionsplan für Frauen zur Erzielung einer nachhaltigen und gerechten Entwicklung" als eigenem Politikfeld verankert und
  • im Zusammenhang den "Initiativen der Kommunen zur Unterstützung der Agenda 21" (Kapitel 28) wird im Kontext der Erzielung Lokaler Agenden "die Beteiligung von Frauen und Jugendlichen an Entscheidungs-, Planungs- und Umsetzungsprozessen" besonders hervorgehoben.

Insgesamt liegt der Agenda 21 die Philosophie zugrunde, dass eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung ohne die Beteiligung von Frauen und ohne Frauenpolitik nicht möglich ist.

In Duisburg wurde im Ratsbeschluss zur Aufstellung einer "Lokalen Agenda 21 für Duisburg" die Frauenpolitik – bereits 1997 – als querschnittsorientiertes Handlungsfeld definiert. Das Frauenbüro der Stadt ergriff die Chance, seitdem schwerpunktmäßig zur lokalen Agenda 21 aus frauenpolitischer Perspektive zu arbeiten. Als großer politischer Erfolg ist zu werten, dass die Gleichberechtigung der Frauen bei der "Gestaltung der Zukunft" in der Präambel zu den Leitlinien einer lokalen Agenda 21 für Duisburg" im September 1998 per Ratsbeschluss verankert wurde. Auf Grund der innovativen Ansätze erhielt das Frauenbüro 1998 den Landespreis des Umweltministeriums NRW für das "beste LA-21"-Projekt im Kontext des Wettbewerbs "Öffentlichkeitsarbeit für eine nachhaltige Entwicklung in NRW" und ist auch in diesem Jahr mit einem neuen Projekt für diesen Preis nominiert.

Doris Freer wird über die neu entwickelten Arbeitsansätze und -methoden berichten. Schwerpunktthemen sind dabei die folgenden:

  • Partizipation (frauenspezifischer Konsultationsprozess; Methoden und Formen der Beteiligung der Frauengruppen und interessierter Duisburgerinnen deutscher und nichtdeutscher Nationalität),
  • Öffentlichkeitsarbeit für die Agenda 21 aus Frauensicht,
  • Aufbau neuer agendarelevanter Vernetzungsstrukuren: Duisburger Frauennetzwerk Lokale Agenda 21; Arbeitskreis Duisburger Schulen und Agenda 21.

Des Weiteren werden Projekt und Aktionen zu folgenden Themen vorgestellt:

  • Stadtentwicklung (Stadtplanung, Mobilität, Arbeitsplätze aus Frauensicht, Migrantinnen),
  • Umweltschutz (Auswirkungen der Umweltverschlechterung auf Frauen),
  • Bildungspolitik (Agenda 21 in der Schule unter der Perspektive von Frauenpolitik und Mädchenförderung),
  • Erarbeitung von gleichstellungsorientierten Nachhaltigkeitsindikatoren mit dem Ziel der Perpetuierung des Agenda-Prozesses.

Die Referentin, Doris Freer, die in ihrer Funktion als Landessprecherin kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen NRW gleichzeitig als Landeskoordinatorin für die LA-21 aus Frauensicht fungiert, vertritt die These, dass die Agenda 21 eine historische Chance für die Herausbildung einer neuen Frauenbewegung bietet.
Genug Stoff also für eine interessante Diskussion!