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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

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Papagei als Käfigvogel Ausrottung

Veranstaltung 1 im Wintersemester 2007-2008

22.10.2007
 

Abstract

Der Vortrag geht aus von der Tatsache, dass es seit den späten sechziger Jahren an Neckar und Rhein in den größeren Städten Scharen von freilebenden Papageien gibt, nämlich Halsbandsittiche aus dem tropischen Indien.

Sie wurden in ihren Lebensgewohnheiten in einer Studie des Fachbereichs Biologie Marburg, am Beispiel der Brutkolonie Heidelberg untersucht. Halsbandsittiche gelten bereits als "etablierte Neozoen", d. h. heimisch gewordene Neubürger, die unter Einwirkung des Menschen bei uns Fuß gefasst haben und mindestens in dritter Generation erfolgreich brüten. Da sie mitteleuropäische Winter überstehen, sind sie zugleich Indikatoren der Klimaerwärmung.

Es gibt eine Liste von zehn weiteren Papageien-Arten, die bisher bei uns nur lokal im Freiland angetroffen werden (z. B. Wellensittiche), die aber als Anwärter auf den Status der etablierten Neozoen gelten können. In den tropischen Herkunftsländern sind manche Papageienarten durch die Nachfrage nach Käfigvögeln von der Ausrottung bedroht oder bereits ausgerottet.

Der Vortag geht im Mittelteil auf noch intakte und schon geplünderte Papageien-Paradiese in Übersee ein, schließt dann aber mit Bemerkungen zu der Frage: Wie lebt man als ornithologischer Neubürger in Deutschland?