gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
08.02.2010
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60 Jahre nach Erlangung der Unabhängigkeit der Staaten Afrikas südlich der Sahara bleiben die Probleme von Armut und Hunger der Masse der Bevölkerung ungelöst. Die Rahmenbedingungen für politische Stabilität und funktionsfähige Wirtschafts-, Verwaltungs- und Rechtsordnungen haben sich nur in wenigen Staaten verbessert, in vielen Staaten jedoch verschlechtert.
Ein erschreckendes Beispiel für den Verfall staatlicher Ordnung und wirtschaftlicher Strukturen bietet Zimbabwe.
Armut und Hunger sind nicht nur das Ergebnis des Mangels an Ressourcen. Armut ist überwiegend ein mentales Problem. Armut entsteht in den Köpfen. Ursachen und Wirkungen von Armut sind nicht klar zu trennen. Viele Programme zur Armutsbekämpfung sind gescheitert. Nach derzeitigen Entwicklungstrends könnte sich die Situation in Afrika eher verschlechtern als verbessern, wenn nicht in der Entwicklungspolitik und in der Entwicklungszusammenarbeit grundsätzlich umgedacht wird.
Das Referat ist in acht Abschnitte gegliedert.
10.05.2004
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Schwerpunkt der diesjährigen Entwicklungspolitik sind die Millenniumsziele der Vereinten Nationen. Bis 2015 sollen die konkreten Meilensteine zur Verringerung der Armut und zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die Ärmsten erreicht werden. Die Realität ist allerdings von den Millenniumszielen – insbesondere in Afrika südlich der Sahara – leider noch weit entfernt, zumal sich die Situation der Mehrheit dieser Länder während der letzten 10 Jahre verschlechtert hat.
Obwohl viele Staaten dieser Region sehr reich an natürlichen und wirtschaftlichen Ressourcen sind, leiden sie unter wirtschaftlicher Stagnation, unter gewaltsamen Konflikten und unter den katastrophalen Auswirkungen von Armut und Hunger.
In der Vielfalt der dort heimischen Kulturen, nämlich der islamisch und arabisch geprägten Gruppen einerseits und der verschiedenen afrikanischen Kulturen andererseits, entsteht ein großer Teil des Problems der sozialen Ungleichheit.
Im Vortrag werden zentrale Anregungen für eine Neuorientierung der Armutsbekämpfungs- und Entwicklungspolitik in Afrika gegeben, die auf die Aufwertung der Menschenrechte und Demokratisierung als wichtige Faktoren der nachhaltigen Entwicklung abzielt.