gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
10.11.1997
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Literatur:
M. Bradley (ed.): More poetry please! Everyman
K.H. Raach: Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume? Herder 1985 (nur noch antiquarisch erhältlich)
C. Mattheck: Stupsi erklärt den Baum. Verl. Forsch. Zentr. Karlsruhe
B. Borgeest und J. Mick: Ein Baum und sein Land. 24 Symbiosen. (nur noch antiquarisch erhältlich)
N. Panek: Naturraumführer Kellerwald und Edersee. Cognitio Verl.
V. Eggmann u. B. Steiner: Baumzeit, Magier, Mythen und Mirakel. Werd-Verl. 1995
G. Matthews: Bäume. Eine Weltreise in faszinierenden Fotos. BLV
R. Kiedrowski u.a.: Bäume dieser Welt, unübertroffen im Überleben. Naturbuch Verl. 1997 (nur noch antiquarisch erhältlich)
J. Giono: Der Mann mit den Bäumen. Flamberg (1972) (nur noch antiquarisch erhältlich)
A. Lindgren: Klingt meine Linde. Oetinger (1990) (nur noch antiquarisch erhältlich)
S. Schama: Der Traum von der Wildnis. Natur als M.
G. Mader u. L. Neubert-Mader: Bäume. Gestaltungsmittel im Garten, Landschaft und Städtebau
A. Ringeler: Gefährdete Landschaft. Lebensräume auf der Roten Liste 1987 (nur noch antiquarisch erhältlich)
Zitierte Gedichte:
Wilhelm Müller 1794-1827:
Der Lindenbaum
Am Brunnen vor dem Tore
da steht ein Lindenbaum:
ich träumt'in seinem Schatten
so manchen süssen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
es zog in Freud und Leide
zu ihm mich immer fort.
Ich mußt'auch heute wandern
vorbei in tiefer Nacht,
da hab'ich noch im Dunkel
die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
als riefen sie mir zu:
komm her zu mir, Geselle,
hier findst du deine Ruh!
Die kalten Winde bliesen
mir grad ins Angesicht,
der Hut flog mir vom Kopfe
ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
und immer hör ich's rauschen:
du fändest Ruhe dort!
Ina Seidel:
Trost
Unsterblich durften die Linden –
was bangst du nur?
Du wirst vergehn und deiner Füße Spur
wird bald kein Auge mehr im Staube finden.
Doch blau und leuchtend wird der Sommer stehn
und wird mit seinem süßen Atemwehn
gelind die arme Menschenbrust entbinden.
Wo kommst du her? Wie lang bist du noch hier?
Was liegt an dir?
Unsterblich duften die Linden.-
Walter Helmuth Fritz
Bäume
Wieder hat man in der Stadt,
um Parkplätze zu schaffen,
Platanen gefällt.
Sie wußten viel.
Wenn wir in ihrer Nähe waren,
begrüßten wir sie als Freunde.
Inzwischen ist es fast
zu einem Verbrechen geworden,
nicht über Bäume zu sprechen,
ihre Wurzeln,
den Wind, die Vögel,
die sich in ihnen niederlassen,
den Frieden,
an den sie uns erinnern.
Rudyard Kipling:
The Way through the Woods
They shut the road through the woods
Seventy years ago.
Weather and rain have undone it again,
And now you would never know
There was once a road through the woods
Before they planted the trees.
It is underneath the coppice and heath
And the thin anemones.
Only the keeper sees
That, where the ring-dove broods,
And the badgers roll at ease,
There was once a road through the woods.
Yet, if you enter the woods,
Of a summer evening late,
When the night-air cools on the trout-ringed pools
Where the otter whistles his mate,
(They fear not men in the woods
Because they see so few.)
Your will hear the beat of a horse's feet,
And the swish of a skirt in the dew,
Steadily cantering through
The misty solitudes,
As though they perfectly knew
The old lost road through the woods…
But there is no road through the woods.
Joseph von Eichendorff:
Abschied
im Walde bei Lubowitz
O Täler weit, o Höhen,
o schöner, grüner Wald,
du meiner Lust und Wehen
andächt'ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
saust die geschäft'ge Welt,
schlag noch einmal die Bogen
um mich, du grünes Zelt!
Wenn es beginnt zu tagen,
die Erde dampft und blinkt,
die Vögel lustig schlagen,
daß dir dein Herz erklingt:
da mag vergehn, verwehen
das trübe Erdenleid,
da sollst du auferstehen
in junger Herrlichkeit!
Da steht im Wald geschrieben
ein stilles, ernstes Wort
von rechtem Tun und Lieben,
und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
die Worte, schlicht und wahr,
und durch mein ganzes Wesen
ward's unaussprechlich klar.
Bald werd' ich dich verlassen,
fremd in der Fremde gehn,
auf buntbewegten Gassen
des Lebens Schauspiel sehn;
und mitten in dem Leben
wird deines Ernsts Gewalt
mich Einsamen erheben,
so wird mein Herz nicht alt.