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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

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Archiv zum Schlagwort
Wachstum quantitatives

Position 1: Veranstaltung 9 im Wintersemester 2007-2008
Position 2: Veranstaltung 3 im Wintersemester 2003-2004

 

Veranstaltung 9 im Wintersemester 2007-2008

17.12.2007
 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sind hier bereitgestellt:

wachstum.pdf
(480 kB)

 

Abstract

Bis heute ist mit wirtschaftlichem Wachstum meist ausschließlich die jährliche Zunahme an produzierten Güter und Dienstleistungen gemeint. Wie diese Zunahme zustande kommt, was und wie mehr produziert wird, wird meist vernachlässigt.

Seit den 1970er Jahren hat sich gegen diese rein quantitative Sichtweise zunehmend Kritik geregt. Anfangs wurde hauptsächlich aus einer ökologischen Perspektive darauf hingewiesen, dass viele negative Aspekte wie z.B. Umweltverschmutzung, Flächenversiegelung und der Verlust an Biodiversität gar nicht in die Berechnung des Wachstums eingehen. Es bedürfe daher einer Qualifizierung des Wachstumsbegriffs, so die Kritiker.

Heute ist es an der Zeit, den Wachstumsbegriff weiter zu qualifizieren:

  • Welcher Typ von Wachstum schafft sichere, welcher prekäre Beschäftigung?
  • Wie muss ein Wachstum aussehen, das vor allem den BezieherInnen niedriger Einkommen zugute kommt?
  • Und wie kann das mit ökologisch nachhaltigem Wachstum sowie dem Abbau von Arbeitslosigkeit und Armut in Einklang gebracht werden?
 

 

Veranstaltung 3 im Wintersemester 2003-2004

10.11.2003
 

Abstract

Der Begriff "Qualitatives Wachstum" hat das gleiche traurige Schicksal erlitten wie die "Nachhaltigkeit": Beide sind, mit wenigen Ausnahmen, zu billigen Schlagworten verkommen, die hauptsächlich dazu dienen, einen unverminderten Wachstumsdrang fern von aller Nachhaltigkeit zu kaschieren.

Die Wertschöpfung der kapitalistische Marktwirtschaft lebt davon, dass sie kostenloses oder spottbilliges Naturvermögen in gewinnbringende Güter verwandelt und mittels lukrativer Dienstleistungen vermarktet. Sie ist durch gutes Zureden wie Appellen zum "Qualitativen Wachstum" nicht davon abzubringen, die Biosphäre in Konsumgüter und Abfall umzuwandeln, weil sie damit die Quelle und den Motor ihres Wachstums aufgeben müsste.

Eine Umgestaltung des Wirtschaftsprozesses hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die einen komfortablen Lebensstandard bereitstellt, ohne die Lebensgrundlagen zu zerstören, kann nur dadurch erreicht werden, dass der Naturverbrauch schrittweise so weit begrenzt wird, dass die Regenerationsfähigkeit der natürlichen Systeme erhalten bleibt.

In seinem Buch Ausstieg aus dem Crash hat der Autor das Modell einer ressourcenbegrenzten Wirtschaft entwickelt, dass mit Marktwirtschaft und einer liberalen Gesellschaft voll vereinbar ist.

 

 

Verantwortlich: Link in ISEM Prof. Dr. H. Kuni     Fenster ins www Dank an Wordpress