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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

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women in exile

Veranstaltung 8 im Wintersemester 2015-2016

14.12.2015

Dr. Gisela Notz

 

Skripte etc.

Die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
fluchtracegender-10.mp3
Vorstellung der Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (5:02 min, 2 MB)
fluchtracegender-21.mp3
Vortrag Teil 1 (28:18 min, 11,3 MB)
fluchtracegender-22.mp3
Vortrag Teil 2 (23:15 min, 9,3 MB)
fluchtracegender-30.mp3
Diskussion (20:50 min, 8,4 MB)

 

Abstract

Menschen auf der Flucht leben unter äußerst schwierigen Verhältnissen – die Situation von Frauen auf der Flucht ist aber besonders dramatisch aufgrund besonderer geschlechtsspezifischer Diskriminierungen. Menschen fliehen nicht freiwillig. Menschen verlassen ihr Zuhause, ihre Familien und ihre FreundInnen, um ihr Leben und das ihrer Kinder zu schützen. Die Gründe ihrer Flucht sind so unterschiedlich wie die Menschen und ihre Erlebnisse selbst. Frauen flüchten vor Krieg, vor politischer Unterdrückung, vor Armut und Umweltkatastrophen, aber auch vor geschlechterbasierter Gewalt, der sie besonders in Kriegsgebieten ausgesetzt sind.

Psychologische Studien zeigen, dass ca. die Hälfte aller Opfer von Vergewaltigungen, Kriegen, Vertreibung und Folter unter "Traumafolgestörungen" leiden (Ulrike Krause). Viele von ihnen können sich nur schwer von dem lösen, was sie erlebt haben. Sie brauchen Kraft, um zu verarbeiten, was geschah. In der alltäglichen Praxis der bundesdeutschen und europäischen Flüchtlingspolitik findet dies jedoch keine Berücksichtigung.

Dies zu ändern, ist ein zentrales Anliegen von Flüchtlingsfrauen, die sich seit einiger Zeit politisch selbst organisieren: "women in exile" gegründet 2002, seit 2011 ergänzt durch eine Unterstützerinnen-Gruppe: "women in exile & friends" protestiert öffentlich gegen die prekären Lebensbedingungen und die unmenschliche Asylpolitik der BRD sowie gegen die rassistische Abschiebepraxis. Sie lösen sich aus der Unsichtbarkeit und tragen ihren Protest auf die Straße.