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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

gemeinsam mit dem Fenster ins WWW Zentrum für Konfliktforschung

Archiv zum Schlagwort
Zukunftsbild

Veranstaltung 1 im Wintersemester 2004-2005

25.10.2004
 

Skripte etc.

Das Manuskript des Vortrages finden Sie hier:

gtrans.pdf
(126 kB)

 

Abstract

Wir leben in einer Zeit der Übergänge – in einer Zeit der "Great Transitions": Unsere Zukunft ist offen und geprägt von gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. In solchen Übergangsphasen, die gekennzeichnet sind von Krisen und Turbulenzen, kann die Gesellschaft sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln.

Welcher Weg eingeschlagen wird, ist abhängig davon, wie soziale und ökologische Konflikte gelöst und welche grundlegenden Strukturentscheidungen getroffen werden. Doch wie können Gesellschaften Entscheidungen für oder gegen mögliche Zukünfte treffen?

Die "Global Scenario Group", ein Zusammenschluss international anerkannter Fachleute im Umfeld des Stockholm Environment Institute (SEI), hat vor diesem Hintergrund einen neuen, in der bisherigen Nachhaltigkeitsdebatte einzigartigen Denkansatz entwickelt. Grundlegend für diesen sind drei denkbare Zukunftsbilder für die gesellschaftliche Entwicklung:

  • Konventionelle Welten sind die Zukunft, die sich schrittweise aus den heutigen dominanten Kräften entwickeln. Die wirtschaftliche Globalisierung setzt sich fort, vorherrschende Werte verbreiten sich und Entwicklungsregionen verändern sich in Richtung der reichen Länder mit ihrem Produktions- und Konsumverhalten.

  • Das Zukunftsbild Verfall und Barbarei ist gekennzeichnet von sozialer Polarisierung und der Ausweitung von Umweltausbeutung und wirtschaftlicher Instabilität. Eine allgemeine globale Krise, ein Rückschritt der Zivilisation und die Zunahme terroristischer Bedrohung sind die Folge.

  • Große Übergänge meint ein Ausschöpfen der Handlungsmöglichkeiten, um die Herausforderung der Nachhaltigkeit anzunehmen. Gesellschaften entwickeln neue Werte, einen ausgeprägten Sinn für menschliche Solidarität und Respekt für die Umwelt.

Das Entwerfen solcher Zukunftsbilder hat das Ziel, die Entwicklungen die auf uns zukommen, zu verstehen und Möglichkeitsräume künftiger Entwicklungen abzustecken. So können neue Antworten auf die Frage gefunden werden:
"Was für eine Welt wollen wir und welchen Weg müssen wir dazu beschreiten?".