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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
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Konflikte in Gegenwart und Zukunft

Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Sommersemester 2017

gemeinsam mit dem Fenster ins WWW Zentrum für Konfliktforschung

Veranstaltung 1

24.04.2017

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sind hier bereitgestellt: gefluechtetejugendliche.pdf

 

Abstract

Geflüchtete Jugendliche kommen in aller Regel mit hohen Bildungsaspirationen: Arzt oder Rechtsanwalt zu werden sind die am häufigsten genannten Berufe, die sie fest vor Augen haben. Ihre Familien haben hohe Summen investiert, damit wenigstens ein Mitglied der Familie den Gefahren von Krieg und Gewalt entkommen kann, aber auch um die Existenz der auseinandergerissenen und bedrohten Familie langfristig zu sichern.
Nachdem die Kinder und Jugendlichen häufig über Monate, oft auch Jahre auf der Flucht waren und sich, um weiterzukommen, häufig in mehreren Etappen verdingen mussten, kommen sie oftmals schwer traumatisiert in Deutschland an.

Ihr weiterer Lebens- und Bildungsweg wird von ihren einschneidenden Verlusterfahrungen und Traumata geprägt. Dennoch setzen sie alles daran, einen (höheren) Schulabschluss zu erreichen. Ihre enormen Anstrengungen treffen allerdings auf eine feindliche Realität, die Ihnen im deutschen Bildungssystem, wenn überhaupt, nur die untersten Plätze zuweist. Je älter die Jugendlichen bei ihrer Einreise sind, desto weniger trägt das Bildungssystem den Jugendlichen in ihrer psychosozialen und schulischen Entwicklung Rechnung. Zugleich stehen viele Jugendlichen permanent unter dem Damoklesschwert der Abschiebung.

Der Vortrag beinhaltet sowohl eine Bestandanalyse und zugleich einen Ausblick: Was muss geschehen, damit ihre mitgebrachten Ressourcen und hohen Bildungsaspirationen im deutschen Schulsystem anerkannt werden und wodurch kann eine psychosoziale Integration in unsere Gesellschaft gelingen?


Schlagworte: Flucht, Flüchtlingsschutzregime, globales Flüchtlingsschutzregime, internationales Flüchtlingsschutzregime