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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Umwelt-Ausverkauf und Verteilungskonflikte
Analysen und Alternativen

Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Wintersemester 2000-2001

gemeinsam mit dem Fenster ins WWW Zentrum für Konfliktforschung

Liste der Veranstaltungen

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Veranstaltung 1

23.10.2000
 
Veranstaltung 2

30.10.2000
 

Skripte etc.

Das Skript des Vortrags und Bilder finden Sie hier:

banane.pdf
(60 kB)

banabild.pdf
(128 kB)

 

Abstract

Die Banane ist die wichtigste Exportfrucht der Welt. Mehr als 14 Mio. Tonnen werden jährlich exportiert, fast ein Zehntel davon nach Deutschland. Diese Bananen stammen überwiegend von großen Plantagen in Lateinamerika. Auf Mensch und Natur wird bei ihrem Anbau wenig Rücksicht genommen: mangelnde soziale Absicherung der Beschäftigten, gesundheitliche Schäden durch hochgiftige Pestizide, Repressalien der Plantagenbesitzer und die Behinderung von Gewerkschaften gehören zum Alltag der BananenarbeiterInnen. Zudem haben die Rodung von tropischen Primärwäldern und der intensive Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln schwerwiegende Folgen für die Umwelt. Diese "krumme Geschichte" der süßen Banane ist Thema des Vortrages…

 
Veranstaltung 3

06.11.2000
 

Abstract

Es liegt in der Logik des Siegeszuges des Neoliberalismus, dass auch das Gewaltmonopol des Staates zu bröckeln beginnt. So ist seit Ende der Bipolarität eine zunehmende Privatisierung der Gewalt nicht nur im innerstaatlichen Bereich, sondern auch auf internationaler Ebene festzustellen: Nicht nur multinationale Konzerne lassen ihre Interessen durch private Sicherheitsdienste schützen, sondern auch Regierungen und Rebellengruppen bedienen sich in zunehmendem Maße privater Kriegsführungsfirmen, die präzise umrissenen Aufträge durchführen. Die Bezahlung erfolgt oft durch das Abtreten wichtiger, exportorientierter Sektoren der Ökonomie, was wiederum zu weiterer Einschränkung staatlicher Souveränität führt und so den Prozess des Staatszerfalls fördert. Als private Firmen sind diese Unternehmen weder an völkerrechtliche noch an kriegsvölkerrechtliche Konventionen gebunden. Als profitorientierte Unternehmen stehen sie in hartem Konkurrenzkampf. Manche dieser Firmen können aber auch als Subunternehmen staatlicher Instanzen gesehen werden, die Kriegführung unterhalb der formalen zwischenstaatlichen Ebene ermöglichen. Genau hier sind sie ideale Instrumente zur Sicherung der Interessen (Rohstoffe, Transportwege, politische Systeme) privater Unternehmen, aber auch staatlicher und parastaatlicher Instanzen. Läutet diese Entwicklung das Ende jenes Internationalen Systems ein, das seit dem Westfälischen Frieden die zwischenstaatlichen Beziehungen regierte?

 
Veranstaltung 4

13.11.2000
 

Skripte etc.

Link zur Seite des Frauenbüros der Stadt Duisburg:

 Link zur Seite des Frauenbüros der Stadt Duisburg

 

Abstract

In der Agenda 21 spielt die Frauenpolitik eine zentrale Rolle:

  • als Querschnittsaufgabe in der gesamten Agenda 21,
  • mit dem Kapitel 24, "Globaler Aktionsplan für Frauen zur Erzielung einer nachhaltigen und gerechten Entwicklung" als eigenem Politikfeld verankert und
  • im Zusammenhang den "Initiativen der Kommunen zur Unterstützung der Agenda 21" (Kapitel 28) wird im Kontext der Erzielung Lokaler Agenden "die Beteiligung von Frauen und Jugendlichen an Entscheidungs-, Planungs- und Umsetzungsprozessen" besonders hervorgehoben.

Insgesamt liegt der Agenda 21 die Philosophie zugrunde, dass eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung ohne die Beteiligung von Frauen und ohne Frauenpolitik nicht möglich ist.

In Duisburg wurde im Ratsbeschluss zur Aufstellung einer "Lokalen Agenda 21 für Duisburg" die Frauenpolitik – bereits 1997 – als querschnittsorientiertes Handlungsfeld definiert. Das Frauenbüro der Stadt ergriff die Chance, seitdem schwerpunktmäßig zur lokalen Agenda 21 aus frauenpolitischer Perspektive zu arbeiten. Als großer politischer Erfolg ist zu werten, dass die Gleichberechtigung der Frauen bei der "Gestaltung der Zukunft" in der Präambel zu den Leitlinien einer lokalen Agenda 21 für Duisburg" im September 1998 per Ratsbeschluss verankert wurde. Auf Grund der innovativen Ansätze erhielt das Frauenbüro 1998 den Landespreis des Umweltministeriums NRW für das "beste LA-21"-Projekt im Kontext des Wettbewerbs "Öffentlichkeitsarbeit für eine nachhaltige Entwicklung in NRW" und ist auch in diesem Jahr mit einem neuen Projekt für diesen Preis nominiert.

Doris Freer wird über die neu entwickelten Arbeitsansätze und -methoden berichten. Schwerpunktthemen sind dabei die folgenden:

  • Partizipation (frauenspezifischer Konsultationsprozess; Methoden und Formen der Beteiligung der Frauengruppen und interessierter Duisburgerinnen deutscher und nichtdeutscher Nationalität),
  • Öffentlichkeitsarbeit für die Agenda 21 aus Frauensicht,
  • Aufbau neuer agendarelevanter Vernetzungsstrukuren: Duisburger Frauennetzwerk Lokale Agenda 21; Arbeitskreis Duisburger Schulen und Agenda 21.

Des Weiteren werden Projekt und Aktionen zu folgenden Themen vorgestellt:

  • Stadtentwicklung (Stadtplanung, Mobilität, Arbeitsplätze aus Frauensicht, Migrantinnen),
  • Umweltschutz (Auswirkungen der Umweltverschlechterung auf Frauen),
  • Bildungspolitik (Agenda 21 in der Schule unter der Perspektive von Frauenpolitik und Mädchenförderung),
  • Erarbeitung von gleichstellungsorientierten Nachhaltigkeitsindikatoren mit dem Ziel der Perpetuierung des Agenda-Prozesses.

Die Referentin, Doris Freer, die in ihrer Funktion als Landessprecherin kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen NRW gleichzeitig als Landeskoordinatorin für die LA-21 aus Frauensicht fungiert, vertritt die These, dass die Agenda 21 eine historische Chance für die Herausbildung einer neuen Frauenbewegung bietet.
Genug Stoff also für eine interessante Diskussion!

 
Veranstaltung 5

20.11.2000
 

Skripte etc.

Das Skript des Vortrags finden Sie hier:

buwe.pdf
(24 kB)

 

Abstract

Der Fall der Mauer und das Ende des Ost-West-Konfliktes haben auch für die deutsche Sicherheitspolitik einschneidende Folgen gezeitigt. Die Bundeswehr ist nicht etwa – wie von einigen politischen Beobachterinnen und Beobachtern erhofft – einer "Friedensdividende" (B. Clinton) zum Opfer gefallen, sondern sie hat ihren Charakter qualitativ gewandelt: Von einer Verteidigungsarmee hin zu einer mehr und mehr interventionsfähigen Streitmacht. Eine Entwicklung, die im Bomben gegen Jugoslawien zunächst ihren Höhepunkt erreicht hat. Interessant an dieser Politik ist, dass sie seit über zwei Jahren von zwei Parteien verantwortet wird, die sich ehedem zu den Friedenskräften zählten.

 
Veranstaltung 6

27.11.2000
 

Skripte etc.

Skripte des Vortrags finden Sie hier:

endlager.pdf
(33 kB) Die Position der BUND-Strahlenkommission zur Endlager-Problematik

hazards.pdf
(33 kB) Suppressed Hazards, Risk Factors in German Nuclear Power Plants the Authorities Prefer to Ignore

konsens.pdf
(16 kB) Vereinbarung zwischen Regierung und EVU vom 14.06.2000, Übersicht und Kommentar

 
Veranstaltung 7

04.12.2000
 
Veranstaltung 8

11.12.2000
 
Veranstaltung 9

18.12.2000
 
Veranstaltung 10

15.01.2001
 
Veranstaltung 11

22.01.2001
 
Veranstaltung 12

29.01.2001
 

Skripte etc.

Das Skript des Vortrags finden Sie hier:

hgvdb.pdf
(44 kB)

 

Abstract

Die Bahn gilt heute unter ökologischen Gesichtspunkten zu Recht als der größte Hoffnungsträger, wenn es darum geht, die wachsenden Mobilitäts- und Transportansprüche der Gesellschaft zu erfüllen. Trotzdem hat eine über 40-jährige bundesrepublikanische Verkehrspolitik den Kraftfahrzeug- und Luftverkehr fast immer einseitig bevorzugt und damit die Deutsche Bahn in eine tiefe wirtschaftliche, infrastrukturelle und ideelle Krise getrieben. In einem jahrzehntelangen, immer noch andauernden Rückzug aus der Fläche wurden und werden wertvolle Infrastrukturen und Kundenpotentiale geopfert. Unverhältnismäßig teure und z.T. wirtschaftlich nicht zu rechtfertigende Hochgeschwindigkeitsstrecken und -züge ziehen wichtige Ressourcen vom Erhalt bestehender Strecken, Leistungen und Arbeitsplätze ab.

Gegenwärtige Tendenzen zielen dahin, der Bahn weitere staatliche Unterstützung zu entziehen, um sie schließlich ganz von der staatlichen Förderung abzukoppeln und als Profit-Instrument an der Börse zu handeln. Dazu wird geplant, das Gesamtsystem Bahn wirtschaftlich und organisatorisch weiter zu zerschlagen, auf ein hochbelastetes, sensibles, weil kaum redundantes Kernnetz zu reduzieren, räumliche und zeitliche Verknüpfungen aufzugeben und die letzten Reste von Preistransparenz durch einen undurchsichtigen, an Supermarkt-Ideologie orientierten Tarifdschungel zu ersetzen. Diesen Tendenzen wird im Vortrag das Leitbild einer flächen- und zeitdeckenden, auf ihren traditionellen Stärken Redundanz, Verknüpfung und Verlässlichkeit beruhenden Bahn gegenübergestellt. Statt eines Profit-Auftrags für einige Großaktionäre hätte eine solche Bahn einen gesellschaftlichen Auftrag zur Wahrung (und möglicherweise Mehrung) der Mobilität in einer modernen Solidargemeinschaft zu übernehmen.