Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Wintersemester 2013-2014
gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
21.10.2013
|
Die Folien des Vortrags und Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
beitragen.pdf
Folien (3,2 MB)
beitragen-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (6:40 min, 2,7 MB)
beitragen-21.mp3
Vortrag Teil 1 (35:41 min, 14,2 MB)
beitragen-22.mp3
Vortrag Teil 2 (25:23 min, 10,1 MB)
beitragen-30.mp3
Diskussion (25:22 min, 10,1 MB)
Wirtschaftskrisen, Umweltzerstörung, Ressourcenverschwendung, Klimawandel, die sich immer mehr öffnende Schere zwischen Arm und Reich, Überfluss und Hunger nebeneinander. Weltprobleme über die viel diskutiert wird, die sich aber scheinbar nicht lösen lassen. Diese Probleme können deswegen nicht gelöst werden, weil sie logische Folgen des kapitalistischen Wirtschaftsystems sind.
Das scheinen einige zu ahnen: Acht von zehn Bundesbürgern wünschen sich angesichts der europaweiten Krise eine neue Wirtschaftsordnung, so eine Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Nur wie soll die aussehen?
Das Konzept der auf Commons basierenden Peer Ökonomie bietet darauf eine Antwort – und ist keine Fiktion, sondern als Keimform im hier und jetzt schon vorhanden. Projekte wie freie Software, Wikipedia, solidarische Landwirtschaft und das Mietshäusersyndikat funktionieren weitgehend nach diesem Prinzip.
28.10.2013
|
Die Stadt im Klimawandel – zwischen Klimaschutz und Anpassung
leider wetterbedingt ausgefallen |
Trotz der Verabschiedung der UN Konvention zum Schutz des Klimas vor über zwei Jahrzehnten tut sich die Weltgemeinschaft immer noch schwer, auf globaler Ebene vom Wissen zum Handeln zu kommen. Eine umso wichtigere Rolle spielen deshalb in einem lokalen Maßstab die Städte.
Zum einen müssen in ihnen umfassende Maßnahmen zur Reduktion derTreibhausgasemissionen und zu einer nachhaltigen Energienutzung ergriffen werden. Zum anderen sind aber auch Anpassungsmaßnahmen an die schon nicht mehr zu vermeidenden Folgen des Klimawandels notwendig.
Der Vortrag geht zuerst auf den neuesten Sachstandsbericht des Weltklimarates ein. Er behandelt dann die gesundheitlichen Folgen von extremen Wetterereignissen und insbesondere Hitzewellen. Schließlich werden Lösungsvorschläge zur klimagerechten Gestaltung unserer Städte entwickelt.
04.11.2013
|
Ein Dossier zum Thema und Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
friedenisraelpalestina.pdf
Dossier zum Thema (340 kB)
friedenisraelpalestina-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (4:43 min, 1,9 MB)
friedenisraelpalestina-21.mp3
Vortrag Teil 1 (20:42 min, 8,3 MB)
friedenisraelpalestina-22.mp3
Vortrag Teil 2 (26:25 min, 10,5 MB)
friedenisraelpalestina-30.mp3
Diskussion (37:37 min, 15 MB)
Clemens Ronnefeldt aus Freising bei München, seit 1992 Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes, hat in den letzten Jahren Iran, Syrien, Libanon, Ägypten, Israel und Palästina bereist, um dort Friedens- und Menschrechtsgruppen zu treffen, diese zu unterstützen und in Deutschland von deren Arbeit zu berichten. Zuletzt kehrte der Referent im Sommer 2013 aus Israel und Palästina zurück.
Im ersten Teil seines Vortrages wird Clemens Ronnefeldt geschichtliche Hintergründe anhand von Landkarten bis hin zu den aktuellen Friedensverhandlungen beleuchten, bevor er einzelne Friedensorganisation auf israelischer und palästinensischer Seite vorstellt, ebenso einige gemeinsame Projekte beider Konfliktparteien.
Seine Nahostreisen der letzten Jahre führten u.a. nach Tel Aviv, Haifa, Bethlehem, Ramallah, Hebron, Jericho, Jerusalem und in das Dorf Neve Shalom – Wahat al Salam (Oase des Friedens).
In Bethlehem konnte Clemens Ronnefeldt mit Mitarbeitern des Ökumenischen Begleitdienstes des Weltrates der Kirchen sprechen, in Hebron mit Vertretern des Christian Peace Maker Teams, die auf internationaler Ebene von außen kommend durch ihre Menschenrechtsbeobachtungen zu einer Deeskalation vor Ort beizutragen versuchen.
Einheimische Gesprächspartner waren u.a Dr. Mitri Raheb, der evangelische Pfarrer der Weihnachtskirche in Bethlehem sowie Faten Mukarker in Beit Jala, auf israelischer Seite das Stadtratsmitglied von Jerusalem, Dr. Meir Margalit und Eitan Bronstein von der Organisation "Zochrot/Erinnerung", die an der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung in den Jahren 1947/48 in Israel erinnert.
Der Referent sprach auch mit Vertretern der Organisation "Trauernde Eltern/Parents Circle" sowie dem "Israelischen Komitee gegen Häuserzerstörungen".
Clemens Ronnefeldt wird Bilder vom Mauer- und Grenzzaunbau vor allem in Bethlehem zeigen, ebenso von Friedenskundgebungen gegen die Sperranlage in Bilin und Al Masara.
Der Referent wird auch Perspektiven für eine Konfliktlösung im Nahostkonflikt aufzeigen sowie eine Einschätzung der aktuellen Lage vornehmen.
11.11.2013
|
Die Folien des Vortrags und Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
grossprojekte.pdf
Folien (1,1 MB)
grossprojekte-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (5:15 min, 2,1 MB)
grossprojekte-21.mp3
Vortrag Teil 1 (32:11 min, 12,8 MB)
grossprojekte-22.mp3
Vortrag Teil 2 (35:20 min, 14,1 MB)
grossprojekte-30.mp3
Diskussion (19:20 min, 7,7 MB)
Stuttgart 21 hat sich von einem schlecht geplanten Bahnhofs-Umbau zu einem der größten Infrastruktur-Debakel der deutschen Nachkriegsgeschichte entwickelt. Unzählige Plan-Alternativen wurden entwickelt und wieder verworfen, Ziele konterkariert, die Öffentlichkeit schlecht und zu spät informiert, Beschlüsse und Finanzierungsvereinbarungen ohne Bürgerbeteiligung durchgesetzt. Zur Beruhigung protestierender "Wutbürger" wurden Schlichtungsrunden abgehalten, ein so genannter "Stresstest" und schließlich eine Volksabstimmung durchgeführt, die seither zur Legitimation des Projekts dient.
Im Vortrag wird die Geschichte des Projekts kurz skizziert und dabei werden besonders die Sinnhaftigkeit des Projekts, nicht behobene Problempunkte und deren Auswirkungen auf die Sicherheit und das gesamte deutsche Bahnsystem diskutiert.
Stuttgart 21 ist zwar ein besonders herausragender Fall, steht aber nicht allein in der Reihe missratener bzw. aus dem Ruder gelaufener Großprojekte in Deutschland. Beispiele solcher Projekte wie der Berliner Großflughafen, die Hamburger Elbphilharmonie sowie europäische Bahnprojekte wie der Brenner-Basistunnel kommen im abschließenden Teil des Vortrags zur Sprache.
18.11.2013
|
Die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
wiedergutmachung-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Anette Jacobi (1:56 min, 795 kB)
wiedergutmachung-21.mp3
Vortrag Teil 1 (20:08 min, 8,1 MB)
wiedergutmachung-22.mp3
Vortrag Teil 2 (28:20 min, 11,3 MB)
wiedergutmachung-30.mp3
Diskussion (37:51 min, 15,1 MB)
Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts lässt sich als eine spezifische Form der nachträglichen Bearbeitung von Konflikten betrachten. Dem liegt ein Mechanismus zugrunde, der historische Schuld in materielle Schulden transferiert.
Der Vortrag diskutiert diese Zusammenhänge vor allem am Beispiel der weltweiten Zwangsarbeiterentschädigung durch die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" und sieben internationale Partnerorganisationen im vergangenen Jahrzehnt.
Damit geht es vor allem um die Frage nach dem Wert der Entschädigung historischen Unrechts als Instrument der Bearbeitung und Bewältigung historischer Konflikte.
25.11.2013
|
Die Folien des Vortrags und Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
kriegsberichte.pdf
Folien (349 kB)
kriegsberichte-20.mp3
Vortrag (31:52 min, 12,7 MB)
kriegsberichte-30.mp3
Diskussion (43:48 min, 17,5 MB)
In Krisen- und Kriegszeiten hat Journalismus Hochkonjunktur. Das Publikum sucht Informationen, Einschaltquoten steigen, aber steigt auch die Qualität der Berichterstattung?
An welchen Kriterien muss sich journalistische Qualität in Krisenzeiten messen lassen?
Wir alle kennen Kriegsberichterstattung, was aber könnte Friedensjournalismus sein?
Dr. Nadine Bilke präsentiert Antworten auf diese Fragen in ihrem Modell für einen konfliktsensitiven Journalismus.
Entstehungshintergrund ist ihre wissenschaftliche Arbeit, aber auch ihre Erfahrungen in der journalistischen Praxis.
02.12.2013
|
Die Folien des Vortrags und Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
Vorstellung der Referentin durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (3:36 min, 1,4 MB)
friedensarbeit-21.mp3
Vortrag Teil 1 (26:40 min, 10,6 MB)
friedensarbeit-22.mp3
Vortrag Teil 2 (15:48 min, 6,3 MB)
friedensarbeit-30.mp3
Diskussion (32:27 min, 12,9 MB)
Im Verlauf der vergangenen Jahre wurden nicht nur große Summen an Geldern in die Friedensarbeit gesteckt, sondern auch mit Hilfe von Evaluierungen versucht, die Qualität der Arbeit zu sichern. Weniger wurde dabei die fachkundige Durchführung von Projekten begutachtet, geschweige denn die Methodik von Dialogverfahren. Die punktuellen, oft zeitlich begrenzten Friedensprojekte können kritisch betrachtet auf wenig nachhaltigen Erfolg im Sinne von einer stabilen langfristigen Befriedung in einer Region verweisen. Individuen profitieren davon in einem zeitlich begrenzten Rahmen, doch einen notwendigen Perspektivenwechsel oder gar eine Einstellungsänderung wird selten erreicht.
Der Vortrag wird Vorschläge präsentieren, wie Friedensarbeit ganzheitlicher und effektiver gestaltet werden kann. Angereichert wird er mit aktuellem Bildmaterial aus Israel, Palästina und Irak.
09.12.2013
|
Die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
theateralsfriedenswaffe-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (4:30 min, 1,8 MB)
theateralsfriedenswaffe-21.mp3
Vortrag Teil 1 (26:54 min, 10,7 MB)
theateralsfriedenswaffe-22.mp3
Vortrag Teil 2 (32:55 min, 13,1 MB)
theateralsfriedenswaffe-30.mp3
Diskussion (29:32 min, 11,8 MB)
Hjalmar Joffre-Eichhorn schildert das Leben eines Theatermachers, der mit Hilfe partizipativer, auf Emanzipation ausgerichteter Theaterarbeit Menschen in Afghanistan einen Raum gibt, erfahrenes Leid körperlich, seelisch und mental zu artikulieren. Wir lernen Menschen kennen, die nicht aufhören wollen und können, sich den Traumata eines dauerhaften Kriegszustandes zu stellen und mit zivilen Mitteln an einem friedlichen, demokratischen und gerechten Afghanistan von unten arbeiten. Wir erfahren, welche Besonderheiten gerade das Theater der Unterdrückten in seiner unmittelbaren menschlichen Nähe zu bieten hat, die andere Methoden nicht bieten können.
Doch Joffre-Eichhorn berichtet nicht nur von seinen afghanischen Erfahrungen mit Methoden des Theaters der Unterdrückten sowie auch des Playback-Theaters und setzt sich mit diesen kritisch-reflektierend auseinander, sondern gibt auch interessante und aufschlussreiche Einblicke in die internationale Entwicklungszusammenarbeit vor Ort und deren Funktionieren oder eben Nicht-Funktionieren.
16.12.2013
|
In den Wirtschaftswissenschaften und der gesellschaftlichen Diskussion gibt es große Unterschiede bezüglich der Antwort auf die Frage, ob Wachstum zukünftig weiter unverzichtbar ist, um den Wohlstand zu erhalten, oder ob Wohlfahrt und Lebensqualität nicht vielmehr zunehmend von einer Beendigung des Wachstumszwangs abhängt. Diese Diskussion spiegelt sich auch in der Entwicklung von alternativen Konzepten zur Messung der gesellschaftlichen Wohlfahrt wieder, die aus der Kritik am Bruttoinlandsprodukt entstanden sind.
Der Vortrag verbindet eine Einführung in diese Konzepte mit den Diskussionen um das "rechte Maß": herkömmliches Wachstum, "grünes Wachstum" oder eine ganz andere Postwachstumsgesellschaft?
13.01.2014
|
Die Folien sowie Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
migration.pdf
Folien (108 kB)
migration-10.mp3
Vorstellung der Referentin durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (3:57 min, 1,6 MB)
migration-21.mp3
Vortrag Teil 1 (23:42 min, 9,5 MB)
migration-22.mp3
Vortrag Teil 2 (17:42 min, 7,1 MB)
migration-30.mp3
Diskussion (31:03 min, 12,4 MB)
Im Vortrag soll unter spezieller Bezugnahme auf Aspekte der Lebenssituation bulgarischer und rumänischer Roma-Migranten ein Einblick in Hintergründe und Entwicklungstendenzen von Migrationsprozessen aus der ehemals sozialistischen südosteuropäischen Region vermittelt werden.
Dabei wird deutlich, dass insbesondere, jedoch längst nicht ausschließlich Roma in ihren Heimatländern einem signifikanten Migrationsdruck ausgesetzt sind, der Phänomenen wie der sogenannten Zirkulationsmigration nach Deutschland und in andere "etablierte" EU-Staaten Vorschub leistet.
20.01.2014
|
|
Das Skript sowie Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
homosexuellendiskriminierung.pdf
Skript (119 kB)
homosexuellendiskriminierung-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Johannes Maaser (8:57 min, 3,6 MB)
homosexuellendiskriminierung-21.mp3
Vortrag Teil 1 (20:45 min, 8,3 MB)
homosexuellendiskriminierung-22.mp3
Vortrag Teil 2 (27:45 min, 11,1 MB)
homosexuellendiskriminierung-30.mp3
Diskussion (23:07 min, 9,3 MB)
Die Diskriminierung von Homosexuellen ist in der Geschichte des Christentums eine der schlimmsten und beschämendsten Formen der Ausgrenzung von Menschen gewesen und sie wirkt bis heute heftig nach.
Wie kam es dazu? Wir müssen bis in biblische und vorbiblische Zeiten zurück gehen. Damals herrschten in verschiedenen Gesellschaften scharfe Sexualtabus für den Priesterberuf. Das Blut der Opfertiere durfte auf keinen Fall mit Menstruationsblut in Berührung kommen. Also hatte sich der Priester schon vor seiner Amtstätigkeit einige Tage lang jedes Kontaktes mit Frauen zu enthalten. Dieses Tabu wurde auf die Laiengemeinde übertragen und im Dienst einer Ideologie der Heiligkeit ausgeweitet; wobei "abartige" Formen von Sexualität noch stärker unter den Verdacht der "Sünde" gerieten.
Was können wir aus dieser menschenverachtenden und völlig irrationalen Fehlentwicklung lernen? Warum sind – auch im Sinne biblischer Anthropologie – verschiedene Formen der Sexualität anzuerkennen?
27.01.2014
|
Gliederung des Vortrags von Luise Neumann-Cosel:
Bürgerschaftliches Engagement und nachhaltiges Wirtschaften am Beispiel
der BürgerEnergie Berlin
Folien zu den Vorträgen und Mitschnitte der Vorträge und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
buergermachenenergie.pdf
Folien zum Vortrag von Tanja Gaudian (5,1 MB)
buergermachenenergie-10.mp3
Vorstellung der Referentinnen durch Prof. Dr. Hans Ackermann (6:30 min, 2,6 MB)
buergermachenenergie-21.mp3
Vortrag Tanja Gaudian (25:12 min, 10 MB)
buergermachenenergie-22.mp3
Vortrag Luise Neumann-Cosel (18:22 min, 7,4 MB)
buergermachenenergie-30.mp3
Diskussion (21:17 min, 8,5 MB)
Die Energiegewinnung aus Öl, Gas, Kohle und Atom verursacht nicht nur Kriege und ökologische Katastrophen, sondern stellt uns noch vor ein anderes Problem: Diese Ressourcen sind endlich. Der Begriff "Energiewende" hat sich international durchgesetzt als Beschreibung einer Transformation hin zu erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser. Und die Welt schaut darauf, wie Deutschland diesen Wandel bewältigt.
Dabei geht es nicht nur um die Erschließung neuer Energiequellen, sondern auch um eine Veränderung der Machtstrukturen. Mehr als 700 Bürger-Energiegenossenschaften sorgen dafür, dass mittlerweile ein Viertel unseres Stroms regenerativ erzeugt wird. Ohne Gier nach großen Dividenden investierten die Bürger bislang mehr als 1,2 Milliarden Euro in lokale Klein-Projekte und trieben so die Energiewende voran. Nun greifen sie auch nach den Stromnetzen, die die zentrale Schnittstelle der Energieversorgung darstellen.
In Berlin und Hamburg haben bei Bürgerentscheiden über die Energienetze hunderttausende Bürger für mehr Transparenz und Beteiligung gestimmt. Gleichzeitig treten in zahlreichen Kommunen Bürgergenossenschaften als Bieter in Konzessionsverfahren auf. Sie entwickeln – oft in Kooperation mit der öffentlichen Hand – Konzepte für einen demokratischen, transparenten und wirtschaftlich nachhaltigen Netzbetreiber oder Stadtwerke und erwachsen so zunehmend zur ernsten Konkurrenz für die etablierten Energieversorger.
03.02.2014
|
Skript und Folien des Vortrags sowie Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
geplantermurksfolien.pdf
Folien zum Thema (5,4 MB)
geplantermurksskript.pdf
Skript zum Thema (2,1 MB)
geplantermurks-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (2:08 min, 876 kB)
geplantermurks-21.mp3
Vortrag Teil 1 (25:34 min, 10,1 MB)
geplantermurks-22.mp3
Vortrag Teil 2 (25:18 min, 10,1 MB)
geplantermurks-30.mp3
Diskussion (24:04 min, 9,6 MB)
Geplante Obsoleszenz ist in aller Munde. Die breite öffentliche Resonanz auf die Kampagnen von MURKS? NEIN DANKE! verdeutlicht die erhebliche Relevanz.
Mehr oder weniger offenkundig erkennen alle Beteiligten, dass die Wirkungen geplanter Obsoleszenz der Gesellschaft, der Wirtschaft und der uns umgebenden Welt großen Schaden zufügen. Heutzutage gehört es zu einem offenen Geheimnis in Wirtschaftsgesprächen, dass Produkte für Verbraucher so konstruiert werden, dass sie immer kurzlebiger in der Nutzung sind. Dies will man jedoch lieber mit externen Ursachen erklären (z.B. Wettbewerb, Kostendruck) oder den Kunden dafür als Verursacher nehmen, als habe dieser die kontinuierliche Reduzierung der Produktqualität bestellt. Die Bereitschaft im Management, hier für getroffene Entscheidungen und die wettbewerblichen Bedingungen die Verantwortung zu übernehmen, tendiert gegen Null. Auch wenn alle Zweifel beseitigt sind, wird es hartnäckige Zweifler geben, die die Fakten bestreiten.
Der Vortrag zeigt an konkreten Produktbeispielen die Wirkung geplanter Obsoleszenz. Er verdeutlicht, wie in der Produktentwicklung geplante Obsoleszenz entsteht und zeigt auf, wie ein gesellschaftliches Handlungsprogramm mit dem erheblichen Schaden umgehen muss.
10.02.2014
|
Die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:
buergermachenenergie-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Prof. Dr. Thorsten Bonacker (5:49 min, 2,3 MB)
kapitalismusalternativen-20.mp3
Vortrag (36:00 min, 14,4 MB)
kapitalismusalternativen-31.mp3
Diskussion Teil 1 (26:40 min, 10,6 MB)
kapitalismusalternativen-32.mp3
Diskussion Teil 2 (22:50 min, 9,1 MB)
Seit dem globalen "credit crunch" im Jahre 2008 befinden sich die liberale Demokratie und die soziale Marktwirtschaft in einer tiefen Krise. Diese Krise ist nicht nur finanzieller und politischer, sondern auch sozialer und ethischer Natur. Durch die Trennung von Risiko und Verantwortung hat der Finanzkapitalismus ein System geschaffen, das die Gewinne in rein private Hände lenkt, die Verluste den Steuerzahlern aufbürdet und die Risiken an die gesamte Gesellschaft weiterleitet.
Hinter dem Finanzkapitalismus stecken aber weder rein rechts-konservative noch links-libertäre Ideen, sondern eine gewisse liberale Ideologie. Diese baut auf einem grundsätzlich pessimistischen Menschenbild auf. Von Thomas Hobbes und John Locke über Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant zu John Rawls und Jürgen Habermas behauptet der Liberalismus, dass der Mensch egoistisch, misstrauisch und gewaltsam ist – entweder als Individuum oder in der Gesellschaft. Somit bedürfe es der unsichtbaren Hand des Markts und der sichtbaren Hand des Staates, um die Konflikte im Naturzustand zu regulieren.
Aus diesem Grund befinden sich liberale Gesellschaften vermehrt im Spannungsfeld zwischen der Anarchie des freien Marktes und des Zwanges der Staatsgewalt. In diesem Spannungsfeld sind weder der demokratische Rechtsstaat noch individuelle Menschenrechte ausreichend, um effektiven Widerstand gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu leisten.
Auch benötigen Alternativen zur kapitalistischen Demokratie mehr als nur formalistische und verfahrensmäßige Werte, die der Links- und Rechts-Liberalismus heutzutage verkörpert. Es braucht zum einen Tugenden wie Mut, Loyalität und Ehrgefühl, und zu anderen Institutionen, welche diese Tugenden anerziehen wie auch das Verantwortungsbewusstsein fördern und zu einen Sinn für gegenseitige Pflichten anleiten. Nur so gibt es Hoffnung, aus Konsumenten und Klienten wieder Bürger zu bilden.