Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Wintersemester 2005-2006
gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
16.01.2006
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Von über 6000m hohen vergletscherten Bergen des Himalaja mit dichten Nadelwäldern im Norden bis zum tropischen Tieflandregenwald im Süden reicht die Naturvielfalt der im Südwesten Chinas gelegenen Provinz Yunnan. 2003 wurde diese einzigartige Landschaft und der einmalige Biodiverstätshotspot, den drei große Ströme – der Janktzejiang, der Mekong und der Salween – parallel durchziehen, von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.
Aufgrund des mit dem rasanten Wirtschaftswachstum einhergehenden zunehmenden Bedarfs an Energie plant China in diesem Gebiet an allen drei Strömen Kaskaden von Megadämmen zu bauen. Trotz der Erfahrungen, die die chinesische Seite beim Bau des Dreischluchten-Staudammes machen konnte, werden die Baumaßnahmen und Planungen in Yunnan weiter vorangetrieben. Die Natur, aber besonders auch die dort lebenden Menschen werden direkt oder indirekt die Auswirkungen zu spüren bekommen. In den betroffenen Gebieten Yunnans leben Minoritäten, die einen Teil ihrer Siedlungsgebiete verlieren werden und so in ihrer ethnischen und kulturellen Identität gefährdet sind.
Mit Bildern aus der Region sowie mit Fakten und Zahlen versucht der Vortrag einen Einblick in die vielschichtigen Probleme und Auswirkungen der Megastaudamm-Projekte in diesem für uns abgelegenen Teil der Erde zu geben.