Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Wintersemester 2009-2010
gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
11.01.2010
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Die Aussage "Wir leben im Zeitalter des Verschwindens: alle zehn Minuten eine Tierart, alle sechs Stunden eine Pflanzenart" bleibt farblos, solange man sich nicht konkrete Fälle vor Augen führt und dabei vor allem größere und bekanntere Arten berücksichtigt. Spektakuläre Abschiede für sensationshungrige Augen bieten allerdings nur einschlägige Fernsehfilme, wo man z. B. zuschauen kann, wie der letzte (in Computersimulation lebendige) Beutelwolf gerade von einem verkleideten Schauspieler abgeschossen wird.
Die wirklich aktuellen Aussterbefälle zeigen sich meist bei Freilandzählungen, wo von einem Jahr zum anderen der Bestand "Null" vermerkt werden muss. Es erscheint darum wichtig, gefährdete Arten nach dem Bedrohungsgrad zu ordnen und den verschiedenen Ursachen des jüngsten Aussterbens nachzugehen – beides recht schwierige Aufgaben.