Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Sommersemester 2012
gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
23.04.2012
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Den Mitschnitt des Vortrags haben wir zur besseren Handhabung in mehrere Abschnitte unterteilt. Alle Dateien sind hier bereitgestellt:
migrationskontrollpolitik-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Johannes Melzer (3:55 min, 1,6 MB)
migrationskontrollpolitik-21.mp3
Vortrag Teil 1 (24:12 min, 9,7 MB)
migrationskontrollpolitik-22.mp3
Vortrag Teil 2 (38:14 min, 15,3 MB)
migrationskontrollpolitik-30.mp3
Diskussion (22:46 min, 9,1 MB)
Spätestens mit den Amsterdamer Verträgen von 1997 ist die Migrationskontrollpolitik in Europa der nationalstaatlichen Souveränität weitestgehend enthoben. Die Frage, die sich daran anschliesst ist, wie sich dieser Prozess aus kritisch-materialistischer Perspektive erklären lässt. Im Vortrag soll gezeigt werden, dass sich die Europäisierung der Migrationskontrollpolitik als exemplarisches Konfliktfeld in der Internationalisierung des Staates begreifen lässt. Dieser Zugang, der aus einem Frankfurt-Marburger Forschungsprojekt
entwickelt wurde, stellt den Versuch dar, Europa von den gesellschaftlichen Konflikten und Widersprüchen her zu denken und damit auch die Möglichkeiten transnationaler Proteste und Widerstandsformen auszuloten.
07.05.2012
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Den Mitschnitt des Vortrags haben wir zur besseren Handhabung in mehrere Abschnitte unterteilt. Alle Dateien sind hier bereitgestellt:
klimaschutzkonzept-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Prof. Dr. Hans Ackermann (5:09 min, 2,1 MB)
klimaschutzkonzept-21.mp3
Vortrag Teil 1 (31:39 min, 13 MB)
klimaschutzkonzept-22.mp3
Vortrag Teil 2 (30:51 min, 12,3 MB)
klimaschutzkonzept-30.mp3
Diskussion (20:39 min, 8,3 MB)
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 die Versorgung mit Energie in den Bereichen Wärme und Strom zu 100% auf Erneuerbare Energien umzustellen. Zu diesem Zweck wurde ein Klimaschutzkonzept erstellt, in dem die einzelnen Schritte auf diesem Weg dargestellt werden.
In dem Vortrag wird von dem Referenten, Fachdienstleiter Erneuerbare Energien beim Landkreis Marburg-Biedenkopf, dargestellt, welche Erneuerbaren Energien dabei eine tragende Rolle spielen und welche eher am Rande einsetzbar sind. So wird z. B. die Windenergie bei der Stromversorgung von zentraler Bedeutung sein, während die Wasserenergie nur einen kleinen Beitrag leisten wird.
Neben der Bedeutung für die Energieversorgung wird auch auf die gesellschaftlichen Randbedingungen wie z. B. die Bürgerbeteiligung bei Windkraftanlagen oder den Maisanbau bei Biogasanlagen eingegangen.
21.05.2012
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Den Mitschnitt des Vortrags haben wir zur besseren Handhabung in mehrere Abschnitte unterteilt. Alle Dateien sind hier bereitgestellt:
gruppenbezogene_menschenfeindlichkeit.pdf
Folien (826 kB)
gruppenbezogene_menschenfeindlichkeit-10.mp3
Vorstellung der Referentin durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (2:43 min, 1,1 MB)
gruppenbezogene_menschenfeindlichkeit-21.mp3
Vortrag Teil 1 (30:35 min, 12,2 MB)
gruppenbezogene_menschenfeindlichkeit-22.mp3
Vortrag Teil 2 (29:07 min, 11,5 MB)
gruppenbezogene_menschenfeindlichkeit-30.mp3
Diskussion (16:20 min, 6,7 MB)
"Es leben zu viele Ausländer in Deutschland" – fast die Hälfte aller Deutschen stimmten im Jahr 2011 dieser Aussage eher oder voll und ganz zu. 13 % der Befragten waren der Ansicht, "Juden haben zu viel Einfluss" und 35 % meinten, "bettelnde Obdachlose sollten aus den Fußgängerzonen entfernt werden".
In einem 10-jährigen Forschungsprojekt (2002-2012) untersuchte das Projekt "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" des Instituts für interdisziplinäre Konflikt-und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weiterer Hochschulen das Ausmaß, die Entwicklung und Bedingungsfaktoren solcher und ähnlicher abwertender Einstellungen. Mit jährlichen repräsentativen Befragungen, einer begleitenden Längsschnittstudie und einem parallel laufenden Graduiertenkolleg an den Universitäten Bielefeld und Marburg ist es das bislang größte Projekt zum Thema Vorurteile, das in Deutschland durchgeführt wurde.
Die inzwischen empirisch gut belegte Ausgangsannahme geht von einem "Syndrom gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" aus. Vorurteile wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie, die Abwertung von Muslimen, Langzeitarbeitslosen, Obdachlosen und behinderten Menschen hängen signifikant miteinander zusammen und sind im Kern über eine Ideologie der Ungleichwertigkeit verbunden. Als besonders wichtige Einflussfaktoren, die bestimmen, ob jemand mehr oder weniger menschenfeindliche Einstellungen teilt, hat sich die grundsätzliche Haltung zu Vielfältigkeit, das individuelle Ausmaß von Autoritarismus und das Gefühl der Bedrohung – auch und besonders des eigenen sozialen Status – erwiesen. So stieg das Ausmaß von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit mit der Finanz- und Wirtschaftskrise vor allem bei jenen, die sich aktuell von der Krise bedroht fühlten. Mangelnder Kontakt zu den abgewerteten Gruppen trägt das Übrige zu Vorurteilen bei, wie sich am Beispiel von Fremdenfeindlichkeit nachzeichnen lässt.
Die Forderung nach eigener sozialer und politischer Teilhabe bedeutet dabei jedoch keineswegs, auch anderen gegenüber solidarischer zu sein. Im Vergleich zu etlichen unseren europäischen Nachbarn, ist das Verständnis einer vielfältigen Gesellschaft in Deutschland unterentwickelt. Es gilt, gesellschaftlichen Zusammenhalt in Vielfalt zu denken und ausgrenzende Populismen zu enttarnen.
04.06.2012
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"Gerechte Kriege" – gibt es die?
Wie passen Recht und Gewalt zusammen?
Nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges einigten sich die Unterzeichner der UNO-Charta auf ein generelles Gewaltverbot.
Das Konzept des "gerechten Krieges" wurde damals totgesagt. Aber Terrorismus und massive Menschenrechtsverletzungen haben seit 30 Jahren die Vorstellung wieder aufleben lassen, es könne doch "gerechte Gründe" für ein militärisches Eingreifen geben. In verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wird wieder mit dem "gerechten Krieg" argumentiert, z. B. um "Humanitäre Interventionen" zu rechtfertigen.
Die Referentin möchte den Hörern die mehr als 2500 Jahre alte Geschichte des Begriffs "gerechter Krieg = bellum iustum" vorstellen: seine unterschiedlichen Bedeutungsgehalte und unterschiedlichen Funktionen in der Zeit der Römischen Republik, im Mittelalter – unter den Bedingungen des christlichen Liebesgebots – und in der frühen Neuzeit, als die Diskussion um den "gerechten Krieg" die spanischen Eroberungen in Amerika rechtlich und moralisch flankierte. Zwischen 1648 und 1918 blieb nur die formale Hülle übrig: Kriege zwischen Souveränen galten nach Völkerrecht als "gerecht" – vorausgesetzt sie waren öffentlich erklärt.
Der Vortrag möchte zum Nachdenken anregen:
Was sind die "Kriterien des gerechten Krieges", deren Anwendung für den Schutz der Menschenrechte gefordert wird?
Aus welchem Fundus von Vorstellungen und Argumenten stammen sie?
Was gewinnt man, wenn man sie in die heutige politische und militärtechnische Situation transponiert?
Es sind Fragen – ohne dass die Referentin Antworten parat hätte.
18.06.2012
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Den Mitschnitt der Vorträge und der Diskussion haben wir zur besseren Handhabung in mehrere Abschnitte
unterteilt. Alle Dateien sowie die Folien sind hier bereitgestellt:
libyenkrieg.pdf
Folien zum Thema (513 kB)
libyenkrieg-10.mp3
Vorstellung der Referenten und der Struktur des Abends durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (3:47 min, 1,5 MB)
libyenkrieg-21.mp3
Einführung in das Thema durch durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (9:34 min, 3,8 MB)
libyenkrieg-22.mp3
Vortrag Prof. Dr. Gert Sommer (23:30 min, 9,4 MB)
libyenkrieg-23.mp3
Vortrag Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (19:53 min, 7,8 MB)
libyenkrieg-30.mp3
Diskussion (27:06 min, 10,8 MB)
Im Gefolge der arabischen Rebellionen entwickelte sich im Frühjahr 2011 in Libyen ein neues Kriegsmodell: Eine Gruppe Aufständischer wurde mit Medienaufmerksamkeit sowie Waffen ausgerüstet. Sie erzwang einen mit einem UN-Mandat versehenen NATO-Einsatz "zum Schutze der Bevölkerung" und erreichte schließlich den Sturz Gaddafis und seines Regimes. Von den ungeheuren Öl-Vorräten Libyens wie auch von der Zerschlagung des staatlich-zentralisierten Bankenwesens war nur am Rande die Rede. Der Krieg wurde scheinbar aus der "Verantwortung zu schützen" geführt, in der Fachsprache "Responsibility to protect" genannt.
PD Dr. Johannes M. Becker und Prof. Dr. Gert Sommer sind Herausgeber eines neuen Sammelbandes zum Libyenkrieg, deren Autoren und Autorinnen eine andere Perspektive auf diesen Krieg eröffnen, welche die beiden Referenten in ihrem Vortrag darstellen werden.
02.07.2012
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Den Mitschnitt des Vortrags und der Diskussion haben wir zur besseren Handhabung in mehrere Abschnitte
unterteilt. Alle Dateien sind hier bereitgestellt:
israel-palaestina-konflikt-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (3:49 min, 1,5 MB)
israel-palaestina-konflikt-21.mp3
Vortrag Teil 1 (6:345 min, 2,6 MB)
israel-palaestina-konflikt-22.mp3
Vortrag Teil 2 (17:10 min, 6,9 MB)
israel-palaestina-konflikt-23.mp3
Vortrag Teil 3 (16:56 min, 6,9 MB)
israel-palaestina-konflikt-30.mp3
Diskussion (40:27 min, 16,2 MB)
Warum war es 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, dass der britische Außenminister die Einrichtung einer jüdischen nationalen Heimstätte versprach?
Der Vortrag analysiert die damalige Weltlage und zeichnet die darauffolgende Diskussion in der zionistischen Bewegung über die Frage eines jüdischen Staats nach, bis zum Abdriften dieser Diskussion infolge des Massenmords am europäischen Judentum.
Für eine heutige Lösung des Israel/Palästina-Konflikts ist es nötig, an beiden Punkten anzuknüpfen:
Prof. Dr. Rolf Verleger, Neuropsychologe an der Universität Lübeck, war Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland, schrieb "Israels Irrweg: Eine Jüdische Sicht" und war Vorsitzender der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost".