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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Sommersemester 2015

gemeinsam mit dem Fenster ins WWW Zentrum für Konfliktforschung

Liste der Veranstaltungen

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Veranstaltung 1

20.04.2015

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sind hier bereitgestellt:

klimaflucht.pdf
Folien (8,8 MB)

Publikation des Referenten zum Thema:
 Using Bayesian belief networks to analyse social-ecological conditions for migration in the Sahel

 

Abstract

Im öffentlichen Diskurs um den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Flucht- bzw. Migrationsbewegungen steht oft der Begriff "Flut" im Fokus. Einerseits werden die zu erwartenden Folgen des Klimawandels häufig auf große Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, tropische Wirbelstürme und Fluten eingeengt. Andererseits spielt die "Flüchtlingsflut", die an der europäischen (und nordamerikanischen) Südgrenze "brandet" eine prominente Rolle.

Allerdings beeinflussen nicht allein die genannten Extremereignisse das Leben der Menschen, sondern ebenso führen viele langsame Prozesse zu Umweltveränderungen. Hierbei gilt jedoch, dass eine einseitige Betrachtung der Umweltbedingungen die komplexen Mechanismen hinter sozialen Prozessen, wie Migration, nie vollständig abbilden kann.

Das Projekt micle erforscht, unter welchen sozial-ökologischen Bedingungen Migration stattfindet, und welche Bedeutung Umweltveränderungen und Klimawandel dabei haben.
Beispielhaft wurden in zwei ländlichen Regionen in Mali und Senegal die Wechselwirkungen zwischen ökologischen, sozialen, ökonomischen und politischen Faktoren untersucht, um das Thema "Klimawandel und Migration" jenseits der vereinfachenden Leitbegriffe "Meeres-" und "Flüchtlingsflut" zu diskutieren.

 
Veranstaltung 2

05.05.2015

 

Abstract

Laut Amnesty International gab es 2014 weltweit 57 Millionen Zwangsmigrant_innen, wozu Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Staatenlose zählen. Bereits 2013 berichtete UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) über wachsende Zahlen von Geflohenen.
Doch wo befinden sich diese Personen? Wovor fliehen sie und wie wird Ihnen geholfen?

Während die mediale Berichterstattung den Anschein gibt, alle Fliehenden würden nach Europa kommen wollen, zeigen globale Trends gegensätzliche Realitäten. Mehr als 80 Prozent befinden sich in Entwicklungsländern des globalen Südens und mehr als 50 Prozent aller Flüchtlinge sind in Langzeitsituationen gefangen, die eine durchschnittliche Dauer von 20 Jahren haben.

Im Vortrag geht Dr. Ulrike Krause detaillierter auf die globalen Trends sowie (Herausforderungen im) Flüchtlingsschutz ein.

 
Veranstaltung 3

18.05.2015

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sowie Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

autoritaerekrisenloesung.pdf
Folien (312 kB)

autoritaerekrisenloesung-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (2:43 min, 1,1 MB)

autoritaerekrisenloesung-21.mp3
Vortrag Teil 1 (23:13 min, 9,3 MB)

autoritaerekrisenloesung-22.mp3
Vortrag Teil 2 (21:33 min, 8,6 MB)

autoritaerekrisenloesung-30.mp3
Diskussion (42:43 min, 17,1 MB)

 

Abstract

Sobald Yanis Varoufakis einen Schuldenschnitt fordert oder Giorgos Papandreou ankündigt, dass er über das griechische Sparprogramm eine Volksabstimmung durchführen will, sind Stimmen nicht weit, die Griechenland eine unersättliche Geldgier attestieren. Dabei wird vergessen, dass Sparpolitik hauptsächlich auf den Schultern der Bevölkerung ausgetragen wird, indem öffentliche Betriebe sowie das Renten-und Gesundheitssystem privatisiert werden und zudem das Renteneintrittsalter erhöht wird.

Aber Griechenland sei, so nicht selten die Meinung der Öffentlichkeit, selbst für seine Misere verantwortlich. Dabei lässt sich diese Problematik auch darauf zurückführen, dass die Standortkonkurrenz der EU-Mitgliedsstaaten dazu führt, dass Unternehmenssteuern gesenkt werden, während die Mehrwertsteuern ansteigen. Durch eine zunehmend zentralisierte Wirtschaftsregierung, die eng mit Forderungen Deutschlands verknüpft ist und demokratisch nur wenig kontrolliert wird, können drängende Fragen nach der Veränderbarkeit der Situation kaum gelöst werden. Von daher bedarf es einem neuen Gesellschaftsvertrag, der Finanzmärkte kontrolliert und Demokratie nicht als leere Hülle erscheinen lässt.

 
Veranstaltung 4

01.06.2015

 

Skripte etc.

Die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

buweafghanistan-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (5:30 min, 2,2 MB)

buweafghanistan-21.mp3
Vortrag Teil 1 (27:42 min, 11,1 MB)

buweafghanistan-22.mp3
Vortrag Teil 2 (28:31 min, 11,4 MB)

buweafghanistan-30.mp3
Diskussion (40:41 min, 16,2 MB)

 

Abstract

Afghanistan befindet sich gegenwärtig in einer für die Zukunft des Landes bedeutsamen Übergangsphase: Mit der 2014 erfolgten Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die Afghan National Army und die Afghan National Police endete mit der VN-mandatierten und NATO-geführten Mission der International Security Assistance Force (ISAF) die seit 2001 andauernde massive militärische Präsenz der internationalen Staatengemeinschaft im Land.
Zugleich wurde Aschraf Ghani zum Nachfolger von Hamid Karzai, der über 12 Jahren als Präsident Afghanistans fungierte, gewählt.

Der Vortrag soll einen empirisch gestützte Beitrag zur Evaluierung des ISAF-Einsatzes leisten, an dem Deutschland mit zeitweise fast 5.000 Soldatinnen und Soldaten maßgeblich beteiligt war.

Dabei werden zwei Perspektiven entfaltet.

Zum einen werden die Erfahrungen, die die Bundeswehr in Afghanistan – insbesondere auch im Hinblick auf militärische Gewalt – gemacht hat, ihre Wahrnehmungen durch die dort eingesetzten Soldatinnen und Soldaten und die sich daraus ergebenden Folgen für die Organisationskultur in den Blick genommen. Hierzu werden ausgewählte Befunde der Mixed-Methods-Studie „ISAF 2010" herangezogen.

Zum anderen wird nach dem über das Ende der ISAF-Mission hinausreichenden Impact des Einsatzes der Bundeswehr im Norden des Landes im Hinblick u.a. auf die Entwicklungen der Sicherheitslage und der zivilgesellschaftlichen Situation gefragt. Hierzu wird auf einen Forschungsaufenthalt in den Provinzen Balkh und Kunduz im April 2015 Bezug genommen und (noch wenig systematisierte) Beobachtungen und empirisches Material zu den Folgen kollektiver Gewalt bei Jugendlichen vor- und zur Diskussion gestellt.

 
Veranstaltung 5

15.06.2015

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sowie Mitschnitte des Vortrags, der Präsentationen und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

bildungskonzeptklimawandel.pdf
Folien (3,2 MB)

bildungskonzeptklimawandel-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (3:38 min, 1,5 MB)

bildungskonzeptklimawandel-21.mp3
Vortrag Teil 1 (31:01 min, 12,4 MB)

bildungskonzeptklimawandel-22.mp3
Vortrag Teil 2 (14:24 min, 5,8 MB)

 Filmsequenz (6:14 min), Stream von externem Server

bildungskonzeptklimawandel-30.mp3
Diskussion (20:33 min, 8,2 MB)

 

Abstract

Vorgestellt wird ein kritisch-konstruktiver Bildungsansatz zum Umgang mit einem epochal typischen Schluesselproblem (hier: "Der Klimawandel und die Energiewende") gemaeß eines bildungstypischen Dreier-Schritts:

  1. Ausgangspunkt ist eine grundlegende kritische Bestandsaufnahme.
  2. Auf dieser Grundlage koennen die angestrebten Ziele und Konzepte mit kreativen Kraeften entwickelt, schrittweise und konsequent praktisch erprobt und im Bewaehrungsfalle dauerhaft verankert werden.
  3. Die darauf abgestimmten qualifikatorischen Potentiale seitens der "Pioniere des Wandels" zeichnen sich durch eine kontinuierliche Umsetzungspraxis und die dadurch erworbenen bereichstypischen Schluesselkompetenzen aus. Sie ermoeglichen schließlich die Gestaltung von langfristig angelegten Projektvorhaben und sorgen fuer deren institutionelle Verankerung und kontinuierliche Weiterentwicklung, die dann auch zu den gewuenschten nachhaltig wirksamen Strukturveraenderungen in den beteiligten Institutionen und Handlungsfeldern führen koennen.

Dieser Bildungsgang wird insbesondere am praktischen Beispiel der Moeglichkeiten und Grenzen der allgemeinbildenden Institution Schule demonstriert.

 
Veranstaltung 6

29.06.2015

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sowie Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

schutzbegleitungguatemala.pdf
Folien (744 kB)

schutzbegleitungguatemala-10.mp3
Vorstellung des Referentinnen durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (5:59 min, 2,4 MB)

schutzbegleitungguatemala-21.mp3
Vortrag 1 K. Ochsendorf (31:31 min, 12,6 MB)

schutzbegleitungguatemala-22.mp3
Vortrag 2 D. Pastoors (23:59 min, 9,6 MB)

schutzbegleitungguatemala-30.mp3
Diskussion (23:49 min, 9,5 MB)

 

Abstract

Menschenrechte beanspruchen universelle Geltung und werden von den Regierungen offiziell als hohes, schützenswertes Gut präsentiert. So existieren sie zwar auf dem Papier und in offiziellen Diskursen, in der Realität werden sie allerdings regelmäßig verletzt.

Überall auf der Welt sorgen Menschenrechtsverteidiger_innen tagtäglich dafür, dass ein besseres Leben ermöglicht, Menschenrechtsverletzungen angeprangert und die Staaten an ihre Schutzpflicht erinnert werden. Sie sind Diffamierungen, Bedrohungen und Repression ausgesetzt. Dabei riskieren sie ihre eigene Freiheit und nicht selten sogar ihr Leben.

Um die Menschenrechtsverteidiger_innen vor Bedrohungen zu schützen und ihre Arbeit weiter zu ermöglichen, wenden verschiedene Menschenrechtsorganisationen die Instrumente der Schutzbegleitung und Menschenrechtsbeobachtung an. Der Vortrag beleuchtet, wie genau dieser Ansatz funktioniert und inwiefern es sich dabei um ein Instrument der zivilen Konfliktbearbeitung und Friedensarbeit handelt. Zudem wird die Arbeit von Peace Brigades International am Fallbeispiel einer Schutzbegleitung in Guatemala veranschaulicht.

 
Veranstaltung 7

13.07.2015

 

Abstract

Reiner Diefenbach wird die aktuelle energiepolitische Situation sowie die jüngsten Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschreiben.
Darauf aufbauend stellt er drei verschiedene Ansätze bzw. Konzepte einer möglichen Energiewende bis 2040 vor.
Abschließend widmet Diefenbach sich den Fragen, was unsere Gesellschaft für eine ideale Energiewende benötigt und welcher ordnungspolitische Rahmen dafür von Nöten ist.