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Eine Lehrveranstaltung an der Philipps-Universität Marburg vom WS 1982/83 bis SoSe 2017
Konflikte in Gegenwart und Zukunft

Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Wintersemester 2012-2013

gemeinsam mit dem Fenster ins WWW Zentrum für Konfliktforschung

Liste der Veranstaltungen

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Veranstaltung 1 Veranstaltung 2 Veranstaltung 3 Veranstaltung 4 Veranstaltung 5 Veranstaltung 6 Veranstaltung 7 Veranstaltung 8 Veranstaltung 9 Veranstaltung 10 Veranstaltung 11 Veranstaltung 12 Veranstaltung 13 Veranstaltung 14
Veranstaltung 1

22.10.2012

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags und Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

grossetransformation.pdf
Folien (113 kB)

grossetransformation-10.mp3
Vorstellung der Referentin durch Johannes Maser (6:05 min, 2,4 MB)

grossetransformation-21.mp3
Vortrag Teil 1 (14:05 min, 5,6 MB)

grossetransformation-22.mp3
Vortrag Teil 2 (31:38 min, 12,6 MB)

grossetransformation-30.mp3
Diskussion (26:27 min, 10,5 MB)

 

Abstract

Signalisieren die aktuellen Krisen- und Konfliktdynamiken nur Regulationsdefizite an den Finanzmärkten oder nicht vielleicht doch den dramatischen Niedergang der kapitalistischen Wirtschaftsweise -"so wie wir sie kannten"?. Oder erleben wir aktuell die nicht minder dramatische Zersetzung der Demokratie? Welche Erkenntnisse ergeben sich aus einer feministischen Perspektive auf die gegenwärtigen Entwicklungen?

Die durch die Pleite von Lehman Brothers im September 2008 ausgelöste Finanz- und Wirtschaftskrise hatte der feministischen Patriarchatskritik zunächst zu unverhoffter, gleichzeitig aber auch höchst fragwürdiger Prominenz verholfen: "Die Männer sind schuld an der Krise" – titelte z. B. "die tageszeitung"; auch "The Economist" – ein durchaus wirtschaftsfreundliches Blatt – fragte, ob die Krise in dem Ausmaß und der Dramatik denn überhaupt stattgefunden hätte, wenn Frauen mehr Einfluss auf das Geschäftsgebaren an den Finanzmärkten hätten. Mittlerweile sind die Geschlechterkonstellationen der Krise längst wieder von der Agenda der hegemonialen Krisendebatten verschwunden. Es gibt eine wahre Flut an Krisenliteratur, in der die Geschlechterdimension der Krise aber kaum noch erwähnt wird. In feministischer Perspektive auf die aktuelle Vielfachkrise wurden die
platten Schuldzuweisungen an "die Männer" von vorneherein als essentialistisch zurückgewiesen und die Forderung nach einem "Geschlechtswechsel der Macht" wird der Komplexität der Verstrickung zwischen Macht- und Geschlechterverhältnissen sicher nicht gerecht.
Eine der zentralen Fragen im Kontext der Krise ist vielmehr auch in feministischer Perspektive die nach dem Verhältnis von Ökonomie und Politik, Kapitalismus und Demokratie.

 
Veranstaltung 2

29.10.2012

 

Skripte etc.

Die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

nicht-staatlicheakteure-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Johannes Melzer (5:19 min, 2,1 MB)

nicht-staatlicheakteure-21.mp3
Vortrag Teil 1 (30:28 min, 12,2 MB)

nicht-staatlicheakteure-22.mp3
Vortrag Teil 2 (16:15 min, 6,5 MB)

nicht-staatlicheakteure-23.mp3
Vortrag Teil 3 (14:42 min, 6,0 MB)(31:38 min, 5,9 MB)

nicht-staatlicheakteure-30.mp3
Diskussion (8:16 min, 3,3 MB)

 

Abstract

Die Konfliktlösungsprozesse in Aceh (Indonesien) und Kosovo gelten gemeinhin, bei allen Problemen, als relativ erfolgreiche Beispiele von Konflikten, in denen ehemalige Kombatanten und Kombatantinnen in die Gesellschaft reintegriert worden sind.
In beiden Fällen kämpften nicht-staatliche Organisationen (die GAM in Aceh und KLA in Kosovo) für die Unabhängigkeit und gegen eine Zentralregierung.
In beiden Fällen sind die Organisationen nach dem Kampf zwar aufgelöst worden, jedoch existieren viele der Strukturen der Organisationen weiter, sowohl im legalen als auch im illegalen Bereich.

Der Vortrag beleuchtet anhand dieser beiden Beispiele die komplexen Herausforderungen von Reintegrationsprozessen in Post­Konfliktstaaten, wobei ein besonderes Augenmerk auf Gender-Fragen geworfen wird.

 
Veranstaltung 3

05.11.2012

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags hier bereitgestellt:

konfliktpotentialnachfukushima.pdf
Folien (4 kB)

 

Abstract

Mit den öffentlichen Protesten nach Fukushima offenbarten sich Brüche in der japanischen Gesellschaft, die zunächst nicht so deutlich waren, überdeckt auch von offiziellen Darstellungen, die Einigkeit betonen.
Nun konnte man erkennen, welche tiefe Gräben zwischen dem Volk und der politischen Klasse bestehen. Defizite der japanischen Demokratie wurden augenfällig, die Dominanz plutokratischer Strukturen erkennbar.
Der Zorn der Bürger gegen mächtige Konzerne wie TEPCO manifestierte sich. Ist nach Fukushima Japans "Harmoniegesellschaft" endgültig zerstört, oder hat es dieses nationale Kollektiv ohnehin nie gegeben?

 
Veranstaltung 4

12.11.2012

 

Skripte etc.

Die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

antisemitismusundislamophobieimfussball-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (4:08 min, 1,7 MB)

antisemitismusundislamophobieimfussball-21.mp3
Vortrag Teil 1 (24:25 min, 9,8 MB)

antisemitismusundislamophobieimfussball-22.mp3
Vortrag Teil 2 (24:08 min, 9,7 MB)

antisemitismusundislamophobieimfussball-30.mp3
Diskussion (38:16 min, 15,3 MB)

 

Abstract

Oft schon ist das Massenphänomen Fußball als "Spiegelbild der Gesellschaft" beschrieben worden, schließlich lassen sich im sozio-kulturellen Feld des beliebten Zuschauersports exemplarisch soziale, politische oder ökonomische Strukturen und Entwicklungslinien aufzeigen. Diese Spiegelbildfunktion gilt auch für gesellschaftliche Ideologien und Herrschaftsverhältnisse wie Rassismus oder Xenophobie.
Insbesondere Antisemitismus und Islamfeindlichkeit reproduzieren sich im Fußball und dessen Fankultur, antisemitische oder islamophobe Hetze ist noch in vielen Stadien zu vernehmen. In Reaktion hierauf wurden in der Vergangenheit seitens der Fußballverbände und der staatlichen Institutionen, nicht zuletzt aber auch von vielen Faninitiativen zahlreiche Projekte forciert, die darauf abzielen, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit entgegenzuwirken. Schließlich kann der Fußballsport prinzipiell ein geeignetes Vehikel bilden, um Feindbilder und Vorurteile zu überwinden und ein interkulturelles und interreligiöses Miteinander zu fördern.

 
Veranstaltung 5

19.11.2012

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sowie Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

ungleichheit.pdf
Skript (230 kB)

ungleichheit-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (4:38 min, 1,9 MB)

ungleichheit-21.mp3
Vortrag Teil 1 (28:42 min, 11,4 MB)

ungleichheit-22.mp3
Vortrag Teil 2 (17:49 min, 7,1 MB)

ungleichheit-30.mp3
Diskussion (39:38 min, 15,8 MB)

 

Abstract

Die occupy-Bewegung hat mit ihrem Slogan "Wir sind die 99 Prozent" auf die weltweit extreme Ungleichheit der Vermögen und den Machteinfluss der Geldelite auf die Politik aufmerksam gemacht. Der kürzlich erschienene "Hessische Sozialbericht" spricht auf über vierhundert Seiten über die sozialen Verhältnisse im Land Hessen, doch gerade einmal auf anderthalb Seiten über Reichtum und Vermögen.
Offensichtlich will die Landesregierung nicht den Schleier lüften, der über den Geldmachtstrukturen liegt. Wer aber über Reichtum schweigt, der sollte auch über Armut nicht reden. Denn Armut und Reichtum sind nicht nur die beiden Enden einer Einkommensverteilung, sondern Armut und Reichtum bedingen einander.

Dass es Armut in einem reichen Land wie Hessen gibt, ist kein Naturereignis, sondern Folge politischer Entscheidungen. Ungleichheit wurde lange als ökonomisch durchaus wünschenswert angesehen. Der Ausbau des Sozialstaates ist der Schlüssel zur Regulierung des Finanzkapitalismus. Ein solcher Sozialstaat muss immer auch gegen die Interessen des Finanzkapitals durchgesetzt werden. Deshalb ist die Krise nicht dann vorüber, wenn das Wirtschaftswachstum wieder anspringt und prekäre Beschäftigung wieder zunimmt, sondern Maßstab für die Überwindung der Krise ist die Überwindung von Ungleichheit, prekärer Beschäftigung und Armut in unserem reichen Land.

 
Veranstaltung 6

26.11.2012

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sind hier bereitgestellt:

energieeffizienz.pdf
Folien (3,8 MB)

 

Abstract

Die deutschen Bundesländer geben jährlich insgesamt rund zwei Milliarden Euro für den Energieverbrauch ihrer Liegenschaften aus, rund die Hälfte davon alleine für die Universitäten.
Gleichzeitig leiden sowohl Länder als auch Universitäten unter knappen Haushaltsmitteln.
Systematisch kümmern um die hohen universitären Energieverbräuche tut sich allerdings bisher (fast) niemand.

Prof. Klaus Vajen von der Universität Kassel analysiert seit fünf Jahren zusammen mit Studierenden im Rahmen von Lehrveranstaltungen den Energieverbrauch einzelner Liegenschaften der eigenen Hochschule.
Hierbei sind z.T. skurrile Fehlentwicklungen offenbar geworden, die aber bundesweit sicher kein Einzelfall sind.
Und bei annähernd gleicher Studierendenzahl ist der Energieverbrauch der Universität Marburg mehr als doppelt so hoch wie der in Kassel.

In dem Vortrag werden der Energieverbrauch an Hochschulen analysiert, die Probleme des Energiesparens unter den spezifischen technischen und organisatorischen Randbedingungen des Hochschulsektors veranschaulicht und anschließend Lösungsvorschläge zur Diskussion gestellt.

 
Veranstaltung 7

03.12.2012

 

Skripte etc.

Die Folien sowie Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

klimawandelundkonflikte.pdf
Folien (5,8 MB)

klimawandelundkonflikte-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (6:15 min, 2,5 MB)

klimawandelundkonflikte-21.mp3
Vortrag Teil 1 (28:57 min, 11,6 MB)

klimawandelundkonflikte-22.mp3
Vortrag Teil 2 (30:25 min, 12,1 MB)

klimawandelundkonflikte-30.mp3
Diskussion (23:09 min, 9,3 MB)

 

Abstract

Entgegen aller Versuche der internationalen Gemeinschaft, die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern, steigen diese weltweit stark an. Damit wird es zunehmend schwieriger, die in Kopenhagen 2009 vereinbarte Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf zwei Grad noch zu erreichen. Der Bericht des Weltklimarats von 2007 hat die Gefahren des Klimawandels für natürliche und soziale Systeme aufgezeigt: Hitzewellen, Dürren, Stürme und Überflutungen, Gletscherschmelzen und Meeresspiegelanstieg können großen Bevölkerungsgruppen die Lebensgrundlage entziehen.

In diesem Zusammenhang wachsen Befürchtungen, dass der Klimawandel soziale Instabilität und gewalttätige Konflikte verstärken könnte. Dieser Vortrag erläutert, wie sich der Klimawandel auf menschliche Sicherheit, soziale Stabilität und Gewaltkonflikte auswirken kann.
Desweiteren wird diskutiert, wie das Klimaproblem durch kooperative Maßnahmen bewältigt werden kann, die einen gefährlichen Klimawandel vermeiden, eine gesellschaftliche Transformation ermöglichen und zu einer nachhaltigen Friedenssicherung beitragen.

 
Veranstaltung 8

10.12.2012

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sind hier bereitgestellt:

nachhaltig.pdf
Folien (1,4 MB)

 

Abstract

Das Land Hessen hat 2008 eine Nachhaltigkeitsstrategie auf strategischer und operativer Ebene gestartet und als oberstes Entscheidungsgremium die jährlich tagende Nachhaltigkeitskonferenz eingesetzt. Diese hat inzwischen 18 bewilligte Projekte beschlossen. Parallel dazu hat sie mit Hilfe einer eigens berufenen Task Force einen Satz von 38 Ziel- und Reportingindikatoren aufgestellt, dessen Themenfelder nach den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales gegliedert sind. Beobachtung und Analyse von Indikatoren sind bewährte Methoden, Nachhaltigkeit (NH) auf transparente Weise messbar zu machen.

Im Mai 2012 publizierte das Hessische Statistische Landesamt den ersten Fortschrittsbericht über die Entwicklung der hessischen NH-Indikatoren. Bei den 13 analysierten Zielindikatoren zeigen sich unterschiedliche Entwicklungstendenzen, die vorgegebenen Ziele zu erreichen.

Mit am schlechtesten schneidet der ökologische Indikator "Artenvielfalt" ab. Der im Februar 2012 erschienene Indikatorenbericht zur NH-Entwicklung in Deutschland des Statistischen Bundesamts ermöglicht vergleichende Aussagen zu Entwicklungen in Hessen und Deutschland. Insgesamt sind Status und Entwicklung der NH in Hessen nicht zufriedenstellend.

 
Veranstaltung 9

17.12.2012

 

Skripte etc.

Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

medienundnsu-10.mp3
Vorstellung der Referentin durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (3:21 min, 1,3 MB)

medienundnsu-21.mp3
Vortrag Teil 1 (23:17 min, 9,3 MB)

medienundnsu-22.mp3
Vortrag Teil 2 (15:56 min, 6,4 MB)

medienundnsu-30.mp3
Diskussion (37:40 min, 15,0 MB)

 

Abstract

Der sog. NSU konnte darum ein Jahrzehnt unterkannt morden, weil ein vorurteilsgeprägter Diskurs – in Behörden und Medien – von den relevanten Zusammenhängen abgelenkt hat.
Während die Opfer kriminalisiert, ausgegrenzt und ridikulisiert wurden (Stichwort: "Döner-Mord"), blieben die Zusammenhänge um rassistische und rechtsradikale Hintergründe unausgeleuchtet. Seit dem Auffliegen der sog. Zwickauer Terrorzelle im November 2011 leisten unsere Medien einerseits gute Aufklärungsarbeit – an Skandalen von geschredderten Akten bis Pakten mit V-Leuten mangelt es nicht –, gleichzeitig wird das Narrativ von einer Pannenserie aufrecht erhalten. Während inzwischen die Skandalmeldungen rarer werden, werden neue Strukturen zwischen Geheimdiensten und Polizeibehörden geschaffen, die medial ebenso kritisch begleitet werden müssen. Nach einer Rückschau über den medialen Umgang mit den sog. NSU-Morden, werden wir uns auch der aktuellen Berichterstattung analytisch widmen.

 
Veranstaltung 10

Vortragend

14.01.2013

 

Skripte etc.

Die Folien und Mitschnitte des Vortrags sind hier bereitgestellt:

virtuellgemein.pdf
Folien: Gewalt in Medien und jugendliche Gewaltbereitschaft (288 kB)

virtuellgemein-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (6:07 min, 2,5 MB)

virtuellgemein-21.mp3
Vortrag Teil 1 (35:13 min, 14,5 MB)

virtuellgemein-22.mp3
Vortrag Teil 2 (23:46 min, 9,8 MB)

 

Abstract

Viele Studien haben im Laufe der vergangenen 15 Jahre gezeigt, dass die Gewalthaltigkeit
eines Video- bzw. Computerspiels die Auftretenswahrscheinlichkeit aggressiver Emotionen,
aggressiver Kognitionen und aggressiven Verhaltens im Anschluss an das Spiel erhöhen kann. Dabei wird oft im Sinne der sozialen Lerntheorie von der Annahme ausgegangen, dass diese Effekte auf eine Bekräftigung des aggressiven Verhaltens des Spielers in der Spielsituation zurückzuführen sind. Allerdings wäre es auch denkbar, dass nicht nur das eigene aggressive Verhalten des Spielers, sondern auch die Konfrontation mit aggressiven und feindseligen Avataren einen Einfluss auf Kognitionen und Verhaltensneigungen im Anschluss an die Spielsituation haben kann.

Auf der Basis des "Sensitivity to Mean Intention" (SeMI) Modells (Gollwitzer & Rothmund, 2009) kann angenommen werden, dass die Konfrontation mit aggressiven Avataren im Spiel argwöhnische Kognitionen evoziert, was wiederum antisoziales und unkooperatives Verhalten nach sich ziehen dürfte. Es werden drei laborexperimentelle Studien vorgestellt, in denen die Aggressivität der Avatare im Spiel einen Einfluss auf die Kooperations- und Vertrauensbereitschaft der Spieler im Anschluss an das Spiel hatte. Dieser Effekt wird vermittelt über argwöhnische Kognitionen, und er ist bei Spielern mit einer hohen Sensibilität für Viktimisierung stärker ausgeprägt als bei Spielern mit geringer Viktimisierungssensibilität. Diese Befunde stehen im Einklang mit dem SeMI-Modell und erweitern gängige theoretische Annahmen der Medienwirkungsforschung.

 
Veranstaltung 11

21.01.2013

 

Skripte etc.

Die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

goettinger18-10.mp3
Vorstellung der Referenten durch Prof. Dr. Hans Ackermann (6:06 min, 2,4 MB)
Wir bitten, die technisch bedingten Schwankungen der Lautstärke zu entschuldigen.

goettinger18-20.mp3
Vortrag (24:48 min, 9,9 MB)

goettinger18-31.mp3
Diskussion Teil 1 (22:52 min, 9,2 MB)

goettinger18-32.mp3
Diskussion Teil 2 (26:39 min, 10,6 MB)

 

Abstract

Im April 1957 wagten 18 Kernphysiker den Gang in die Öffentlichkeit, indem sie in einem Appell die Bundesregierung dazu aufriefen, auf die geplante Beschaffung und Verwendung von Atomwaffen in der Bundeswehr zu verzichten. Die "Göttinger Erklärung" stieß auf große Resonanz und gilt seither als vorbildliches Beispiel für die Übernahme politischer Verantwortung von Wissenschaftlern für ihre Erkenntnisse.

Obwohl die Göttinger Erklärung im atompolitischen Diskurs eine Alternativposition formulierte und über die Risiken der Regierungspolitik aufklärte, ist sie dennoch zwiespältig zu bewerten: Denn zugleich setzten sich ihre Unterzeichner vorbehaltlos für die zivile Kernenergieforschung ein und verschwiegen die mit ihrem Berufsfeld verbundenen Risiken. Damit ist die Göttinger Erklärung ein gutes Beispiel für die Ambivalenz von Expertenwissen in der Politik.

 
Veranstaltung 12

28.01.2013

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sowie die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

wiewirlebenwollen.pdf
Folien (609 kB)

wiewirlebenwollen-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (4:54 min, 2 MB)

wiewirlebenwollen-21.mp3
Vortrag Teil 1 (35:14 min, 14,1 MB)

wiewirlebenwollen-22.mp3
Vortrag Teil 2 (21:34 min, 8,6 MB)

wiewirlebenwollen-30.mp3
Diskussion (23:57 min, 9,6 MB)

 

Abstract

Die lang gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, bröckelt. Weiterhin scheint ein auf permanente ökonomische Expansion getrimmtes System kein Garant für Stabilität und soziale Sicherheit zu sein. Darauf deuten nicht nur die Eskalation auf den Finanzmärkten und die Schuldenkrisen hin, sondern auch die Verknappung jener Ressourcen ("Peak Everything"), auf deren unbegrenzter und kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte. Zudem nährt die sog. "Glücksforschung" den Befund, dass Steigerungen des monetären Einkommens ab einem gewissen Niveau keine weitere Zunahme des subjektiv empfundenen Wohlbefindens hervorruft.

Folglich ist es an der Zeit, die Bedingungen und Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten. Letztere ist das Resultat eines prägnanten Rückbaus arbeitsteiliger, geldbasierter und globalisierter Versorgungsmuster.
Stattdessen werden Suffizienz und urbane Subsistenz als Ergänzung eines merklich reduzierten und zugleich umstrukturierten Industriesystems bedeutsam sein. Aus Konsumenten werden souveräne Prosumenten, die mittels reaktivierter Subsistenzressourcen (z.B. Handwerk) zur gemeinschaftlichen Versorgung beitragen. Zudem ist die Postwachstumsökonomie durch Sesshaftigkeit gekennzeichnet, also durch Glück ohne Kerosin.

 
Veranstaltung 13

04.02.2013
Prof. Dr. Simone Strambach Verhindert

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sowie die Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

mobilitaetsdynamiken.pdf
Folien (1,7 MB)

mobilitaetsdynamiken-10.mp3
Vorstellung des Referenten durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (4:51 min, 1,9 MB)

mobilitaetsdynamiken-21.mp3
Vortrag Teil 1 (27:16 min, 10,9 MB)

mobilitaetsdynamiken-22.mp3
Vortrag Teil 2 (15:31 min, 6,2 MB)

mobilitaetsdynamiken-30.mp3
Diskussion (38:35 min, 15,3 MB)

 

Abstract

Die systematische Erzeugung, Kommerzialisierung und Kommodifizierung von Wissen stellen wesentliche Merkmale des Transformationsprozesses von Hochlohnländern im globalen Strukturwandel dar. Die Wertschöpfung wirtschaftlicher Aktivitäten ist in wissensbasierten Ökonomien und Gesellschaften direkter mit der Produktion, der Verteilung, der Nutzung und insbesondere auch mit der Kommerzialisierung von Wissen verbunden. Interaktion und Kommunikation sind wesentliche Charakteristika von "Wissensarbeit" und erfordern oft räumliche Nähe und Ko-Präsenz, da die Anwendung, die Transformation und Generierung von Wissen in hohem Maße an Personen gebunden ist. Diese Mechanismen der Wissensarbeit führen zum Wandel von Mobilitätsdynamiken, der Städte vor neue Herausforderungen stellt.

 
Veranstaltung 14

11.02.2013

 

Skripte etc.

Die Folien des Vortrags sowie Mitschnitte des Vortrags und der Diskussion sind hier bereitgestellt:

eu-krise.pdf
Folien (136 kB)

eu-krise-10.mp3
Vorstellung der Referentin durch Priv. Doz. Dr. Johannes M. Becker (3:44 min, 3 MB)

eu-krise-21.mp3
Vortrag Teil 1 (26:17 min, 10,5 MB)

eu-krise-22.mp3
Vortrag Teil 2 (18:12 min, 7,3 MB)

eu-krise-30.mp3
Diskussion (37:23 min, 14,9 MB)

 

Abstract

Die EU ist derzeit fraglos in einer Krise. Wie ist diese aber genau zu bewerten? Oder konkreter: ist die Finanzkrise auch eine Demokratiekrise? Dafür gibt es einige Indikatoren, die im Vortrag vorgestellt und diskutiert werden:

  1. Erstens sinkt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger nicht nur in die Institutionen der EU sondern auch in die der Mitgliedstaaten seit Beginn der Krise kontinuierlich.
  2. Zweitens sind die institutionellen Innovationen, die in der EU – möglicherweise temporär – für den Umgang mit der Krise geschaffen wurden, ein Rückschritt hinter die Verbesserungen des Vertrags von Lissabon.
  3. Drittens sind diese Prozesse und Institutionen zur Bewältigung der Krise auch für die nationalen Demokratien stellenweise kritisch zu bewerten.
  4. Viertens hat der Umgang mit den Folgen der Krise in den betroffenen Staaten problematische Folgen.
  5. Fünftens wirft die Finanzkrise die Frage nach dem Verhältnis von Wirtschaft und Politik wieder einmal auf.
  6. Sechstens verweist der Umgang mit der Finanzkrise auf ein grundlegendes Ungleichgewicht in der europäischen Integration.

Wie sind diese Entwicklungen aus der Sicht der Politikwissenschaft und der Demokratieforschung zu beurteilen? Muss man sie einfach hinnehmen?
Und wie sind die Perspektiven der EU zu beurteilen?