Interdisziplinäres Seminar zu Ökologie und Zukunftssicherung im Wintersemester 2002-2003
gemeinsam mit dem Zentrum für Konfliktforschung
04.11.2002
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Welche Verzweifelung steht hinter der Hoffnung, dass wir unsere flegelhaften Jugendlichen nur noch mit Videodisziplinierung vom Zerkratzen der Staßenbahnscheiben abhalten können? Welch ungemeine Todesangst sitzt in den Seelen von Menschen, die sich nicht auf die Straße trauen, weil sie sich dort mit Menschen auseinander setzen müssten? Welch geniales Aufgabengebiet für Geisteswissenschaftler und Künstlerinnen, hier Linderung zu versuchen. Welch unendlich ergiebiger Steuergeldtopf, aus dem sich diejenigen zu bedienen wissen, die vom Mißbrauch diffuser Ängste der Menschen bestens zu leben wissen. Welch kalte Welt, ohne Wärme, Geborgenheit und Frieden.
Ein Vortrag mit Anleitungen zur Gehirnentwirrungen und Enthüllung von Motivationen.
11.11.2002
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Das Manuskript des Vortrages finden Sie hier:
afghan.pdf
(81 kB)
Link:
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/27099/islamismus-und-grossmachtpolitik-in-afghanistan/
Die Persistenz des Links wird nicht kontrolliert.
18.11.2002
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Am 15. Dezember 2002 soll "das neue Bahnpreissystem PEP der Schiene Erfolg bringen" – so die neue Koalitionsvereinbarung von SPD und Grünen. Bis zum Jahr 2004 soll die Deutsche Bahn AG "börsenfähig" sein – so ihr Bahnchef Mehdorn. Bis Ende des Jahrzehnts soll eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke über Erfurt und ein "RegioRapid" von Dortmund nach Düsseldorf rollen – so der neue Verkehrsminister Stolpe.
Doch genau diese konkrete Verkehrspolitik zerstört die Bahn. Sie begünstigt Flugverkehr und Autofahren. Und sie ist Ausdruck der neoliberalen Politik, mit der die Daseinsvorsorge auch im öffentlichen Verkehr abgebaut und kurzfristige spekulative Gewinne an den Börsen erzielt werden sollen.
Winfried Wolf erläutert am Beispiel von "7 Todsünden des Herrn M.", weswegen die Bahn mit Hochgeschwindigkeit auf den Prellbock rast und wie eine Alternative – eine Bürgerbahn und ein Schienenverkehr in der Fläche – aussehen und finanziert werden kann.
25.11.2002
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Das Manuskript des Vortrages finden Sie hier:
oelfress.pdf
(176 kB)
Der Verkehr ist inzwischen in Deutschland der größte und dazu hin ständig steigende Energieverbrauchssektor geworden. Im Jahr 2000 lag sein Anteil bei 30%, höher als der von Industrie oder von Haushalten.
Der Verkehr ist ein Ölfresser: 98% seiner Energieversorgung beruhen auf Öl und 53% des deutschen Ölverbrauchs schlucken Straßen-, Flug- und Schiffsverkehr. Damit verbunden ist seine Rolle als Schadstoffemittent: Platz 1 bei NOx , CO, VOC und Staub sowie Platz 2 bei CO2 und N2O innerhalb der Energiesektoren.
Obwohl alle wissen, dass es so nicht weitergehen kann, ist im Verkehrsbereich von einer Energiewende hin zur Nutzung erneuerbarer Energien, unterstützt durch sparsame Nutzung, wenig zu spüren, – zumindest in der öffentlichen Diskussion.
Im Vortrag soll diskutiert werden, wie sich erneuerbare Energieträger in das bestehende Verkehrssystem integrieren lassen könnten.
02.12.2002
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Das Manuskript des Vortrages finden Sie hier:
igel.pdf
(64 kB)
Ausgehend von der einleitenden Frage "Wie deklariert man Ausbeutung als Pflege?" behandelt das Referat jene Grauzone, die sich mit der englischen Redensart "use it or lose it" (auf Deutsch meist: "Nützen ist Schützen") im naturschutzbezogenen Denken auszubreiten beginnt.
Bei einem so harmlosen Beispiel wie der vorübergehenden Aneignung eines geschützten Igels zur Winterpflege scheint die Wertung ganz einfach. Dennoch ist die Frage "Wem nützt das Igelpflege-Programm?" schwierig zu beantworten.
Entsprechendes gilt für die Prüfung bestimmter Parolen wie "Schutz der Jagd ist Schutz des Wildes" und schließlich "Die Ökobilanz des (Öko-)Tourismus ist positiv". Also: (ökonomisches) Nützen ist (ökologisches) Schützen?
09.12.2002
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Das Manuskript des Vortrages finden Sie hier:
chinaneu12.12.pdf
(9,8 MB)
Asiens schlafender Riese, die VR China erwacht. Ein Volk von über 1,3 Mrd. Menschen macht sich auf, den Lebensstandard der Industrieländer zu kopieren und sogar zu übertreffen. Steigendes Bruttosozialprodukt, Boomregionen wie Shanghai, Shenzhen, Beijing, Kanton etc., technische Modellprojekte wie der Jahrtausendstaudamm am Jangtze oder die Magnetschwebebahn Transrapid rücken das Reich der Han immer mehr in unser Bewusstsein.
Die Zukunft scheint im fernen Asien entwickelt zu werden! Welche Folgen aber hat dieser sagenhafte ökonomische Aufstieg für die Quellen und Senken des Ökosystems China. Woher stammen die Stoffmengen, mit denen Chinas Volkswirtschaft den Weltmarkt dominieren will? Welche Energieträger powern ein Milliardenvolk auf dem Weg vom Bauernstaat in die industrielle Moderne? Wie können die durch Wachstum strapazierten Natursysteme Nahrung und Erholung für die Menschen bereitstellen?
16.12.2002
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Das Skripte zum Vortrag finden Sie hier:
wileben.pdf
(174 kB)
wileben2.pdf
(116 kB)
wileben3.pdf
(112 kB)
Links:
https://kairoseuropa.de/wp-content/uploads/2005/11/NordSuedTagung.pdf
Buch des Autors, Co-Autor der lateinamerikanische Ökonomen Franz Josef Hinkelmammert, zum Thema:
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/N42P6MCK3NRM4GRFALT24IDZHGRVSXIM
Die Persistenz der Links wird nicht geprüft.
Weltweit regt sich Protest gegen die in den GATS-Verhandlungen der WTO vorangetriebenen Privatisierungen der öffentlichen Dienste (Wasser, Energie, Transport, Bildung, Gesundheit). In Europa beteiligt sich vor allem ATTAC an diesem Protest. Was und wer steht hinter dieser Privatisierungspolitik? Welche Rolle spielt dabei die Eigentumsordnung? Was sind die bisherigen Erfahrungen mit Privatisierungen? Welche Bedrohungen für Mensch und Natur sind damit verbunden? Welche Alternativen gibt es? Wer sind die Akteure, die solche Alternativen umsetzen können?
13.01.2003
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Skripte zum Vortrag finden Sie hier:
fremd1.pdf
(156 kB)
fremd2.pdf
(80 kB)
Link:
Friedensgebet
Zum Auftakt des Neuen Jahres trug Priv Doz. Dr. J. M. Becker das Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti in Münster 1883 vor.
Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti in Münster 1883
Die Persistenz des Links wird nicht geprüft.
Fremdenfeindlichkeit ist – auch in Deutschland – ein Problem. Anhand von empirischen Arbeiten kann gezeigt werden, dass die Einstellungen der deutschen Bevölkerung zu ethnischen Minderheiten im europäischen Vergleich nicht sehr positiv sind und dass es systematische alltägliche Diskriminierungen von bestimmten ausländisch aussehenden Menschen gibt.
Diskutiert werden empirische Untersuchungen zur Erklärung von Fremdenfeindlichkeit. Besonders beachtenswert sind in diesem Zusammenhang, auch unter Anwendungsgesichtspunkten, die positiven Auswirkungen auf die gegenseitigen Einstellungen, die mit direkten Kontakten zwischen Mitgliedern der Mehrheit und ethnischen Minderheiten erreicht werden können. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion von Präventionsmaßnahmen zum Abbau von Vorurteilen und deren Effektivität.
20.01.2003
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Marginalviertel kennzeichnen nach wie vor die unkontrolliert ausufernden Stadtränder in Lateinamerika. Lange Zeit galten sie als "Krebsgeschwüre" der Städte und riefen gleichermaßen Abscheu wie Mitleid hervor. Mittlerweile ist das allgemeine Interesse daran – trotz zunehmender Problemdimension – geringer geworden, offenbar ein Gewöhnungsprozeß!
Bei Marginalvierteln unterscheidet man prinzipiell zwei Haupttypen:
Marginalviertel sind aber nicht nur durch baulich-infrastrukturelle Kriterien und eine hohe Wohndichte definiert. Als gewichtigere Charakteristika mit ungleich schwerer zu lösenden sozioökonomischen Problemen gelten heute:
27.01.2003
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Die Internationale Frauen-Universität
Die Persistenz des Links wird nicht geprüft.
Internationalen Frauenuniversität (ifu) für Technik und Kultur "100 Tage für 100 Jahre"
15. Juli bis 15. Oktober 2000
Rethinking University – oder Nachdenken über weiterführenden Strukturen
Die ifu bietet den deutschen Hochschulen zahlreiche Reformimpulse Vom Pilotprojekt zur ständigen Einrichtung: Aus der ifu erwächst das Women´s Institute for Technology, Development and Culture (W.I.T.) – eine internationale "graduate school" für Frauen Von den Schwierigkeiten Neues im deutschen Wissenschaftssystem durchzusetzen.
03.02.2003
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Die Skripte zum Vortrag finden Sie hier:
Der Klimawandel – Einleitung, Gliederung und Fazit
fazit.pdf
(3,8 MB)
Der Klimawandel – globale und regionale Befunde
klimaw.pdf
(2,2 MB)
Der Klimawandel – der Treibhauseffekt und seine Ursachen
treibh.pdf
(3,8 MB)
Der Klimawandel und seine Folgen – El Niño
elnino.pdf
(2,7 MB)
Der Klimawandel und seine Folgen – Rheinhochwasser
rhein.pdf
(1,8 MB)
In den Medien wird der Klimawandel intensiv diskutiert. Sogenannte Klimakatastrophen wie z.B. Orkane bzw. Starkniederschläge mit resultierenden Hochwässern scheinen sich nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland in jüngster Zeit zu häufen. Diese außerordentlichen Phänomene werden auch in Zusammenhang mit dem anthropogenen Treibhauseffekt gestellt.
Tatsächlich sind aber bis heute die wirklichen Ursachen des Klimawandels noch nicht vollständig verstanden bzw. physikalisch korrekt beschrieben. Unsicherheiten bestehen vor allem bei der regionalen Ausprägung eines globalen Wandels sowie bei der Einschätzung von sog. Rückkopplungseffekten.
Im Vortrag werden Erkenntnisse und Probleme der aktuellen Forschung dargestellt und mögliche Folgen an regionalen Beispielen (Hochwasser BRD, El Niño Südamerika) diskutiert.
10.02.2003
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Die Kurzfassung der Beiträge finden Sie hier:
abschluss.pdf
(24 kB)
Ob es um Klimafragen, um die Verkehrsproblematik, um die Energielage, um die Behandlung der Natur geht – immer drängender stellt sich die Frage, ob unsere Gesellschaft mit ihrer Art des Wirtschaftens, des Umgangs mit Mensch und Natur noch überlebensfähig ist.